Wenn die SPD wüsste …

Aber Lesen ist ja aus der Mode geraten. Wenn das IPG-Journal repräsentativ für die SPD wäre, ich weiss nicht, es ist nur rein fiktiv gedacht, ob ich dann nicht doch noch eines Tages schwach würde. Leser*inne*n ist bekannt, dass Autoren dieses Blogs dem Abgeordneten Rolf Mützenich und seinem Wirken Sympathien entgegenbringen. Ich war froh, dass er nicht Minister werden wollte, sondern die faktisch mächtigere Position des Fraktionsvorsitzenden behielt. Ich glaube allerdings nicht, dass er in diesem Job Zeit genug hat, solche Texte selbst zu entwerfen:

Krise der liberalen Ordnung – Globale Institutionen wie der Internationale Strafgerichtshof stehen in der Kritik. Dabei braucht es diese in Zeiten der Großmachtrivalität besonders.” Den Job, das zu entwerfen, wird wohl jemand seiner Mitarbeiter*innen erledigen müssen.

Bemerkenswert und sophisticated: ein Sozi verteidigt die “liberale Ordnung”, und erteilt denen, die sie ständig im Munde führen, Nachhilfe. Freundlicherweise, ohne sie beim Namen zu nennen, aber so, dass sie sich gemeint fühlen. Das gefällt mir.

Nicht minder intelligent Andreas Krieg, der heisst schon so: Angriff von allen Seiten – Ein vom Iran gesteuertes Netzwerk mit separaten Zellen durchzieht den Nahen Osten. Israel kann den Mehrfrontenkrieg militärisch nicht gewinnen.” Das hier beschriebene Netzwerk-Prinzip war schon die Basis von al-Qaida, denen es mit einem in die Geschichte eingegangenen Terrorakt gelang, die seinerzeit einzige Supermacht existenziell ins Taumeln zu bringen, und zu fundamentalen strategischen Fehlern zu provozieren.

Die Mullahs amüsiert das. So, wie dem Nato-“Westen” die ukrainischen Toten egal sind, sind es ihnen die “Märtyrer” in Gaza, im Libanon oder Jemen, die in den mit Jungfrauen gefüllten Himmel auffahren.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net