Es ist schon auffällig, wie oft man Christian Lindner in der Nähe von Crashsituationen findet. Wo er ist, da ist Abbruch im Gang.
Die Nähe zum Crash und der gezielte Absprung – das exerziert er nun schon zum vierten Mal durch. Als politisches „Bambi“ und junger Möllemannschüler verließ er das IT-Unternehmen, dessen Geschäftsführer er war (man stellte „Avatare“ her, also Kunstfiguren für die Internetspielewelt) – wenige Monate vor der Insolvenz des Unternehmens und war fein raus.
Kurz vor der für die FDP verheerenden 2013-Wahl verließ er seinen Posten als FDP-Generalsekretär, um, nachdem die Partei aus dem Bundestag geflogen war, als „Retter“ aus der selbst mitproduzierten Asche wieder aufzutachen.
2017 verließ er die fast abgeschlossenen Jamaica-Gespräche („Lieber gar nicht regieren, als schlecht regieren …“) und stürzte damit die Bundesrepublik in eine weitere GroKo.
Nun plant er offensichtlich den Ausstieg aus der Ampel. Und zwar mit soviel Getöse, dass er sich am Ende als der aufrechte Liberale inszenierenn kann, der mit einer Ampel, deren Politik er ja hauptsächlich selbst desavouiert hat, heroisch brach.
Lindner ist der Käptn Schettino der deutschen Politik. Er fährt den Dampfer auf Grund und verlässt ihn als erster, wenn es ihm denn persönlich nützt. Das ist letztlich sein Geschäftsprinzip.
Ich hab nie verstanden, warum die jemand wählt. Im Osten mittlerweile hinter der Tierschutzpartei krepeln die überall an der 5 Prozent-Marke rum, gleichzeitig sind sie in Regierungsverantwortung, als „Zünglein an der Waage“ wie Genscher sich einmal profilierte. Demokratie lebt von Mehrheiten, die die FDP niemals, auch nur ansatzweise, vorweisen konnte. Und eine tragende Oppositionspolitik habe ich nie gesehen! Neuwahlen? Die Segel sind gesetzt – oder es wird gemacht, was der Schattenkanzler will. Dass ist die Art von Demokratie, die der FDP (=fette dicke Pöstchen) ihren ganz eigenen Charme verleiht. Wer es mag…