Die Champions League der Uefa überrascht mit vielen Angeboten zur Schadenfreude über die Superreichen
Einleitend muss ich bekennen, dass die europäische Mafiaorganisation Uefa bei mir schon sehr, sehr lange ausgeschissen hat. Für mich regieren dort die Todfeinde des Fussballs, die seine Unberechenbarkeit durch Planungssicherheit für grosses und sehr grosses Kapital ersetzen wollen. Und das weitgehend bereits geschafft haben. Dem diente auch die jüngste Reform der Champions League, deren Gruppenphase im alten System gähnende Langeweile produziert hatte und kaum noch teuer an die dummen Medien vermarktbar war – nur noch an die sehr Dummen.
Ersetzt wurde diese Gruppenphase durch ein aufgeblähtes Ligasystem mit 36 Rangplätzen, von dem allgemein erwartet wurde und wird, dass am Ende die üblichen 8 Verdächtigen oben stehen, und reiche Kapitalbeute unter sich aufteilen. Nun ist Halbzeit in dieser Liga, und die Momentaufnahme ist überraschend. Gut, Erster ist der Erste in England, der FC Liverpool. Das ist kapitalgesetznässig. Platz 2 Sporting Lissabon wird selbst zuhause oftmals nur als Dritter hinter Benfica und dem FC Porto einsortiert. Der Dritte AS Monaco ist zwar bekannt als Steuerparadies der Reichen und Hässlichen, aber das letzte Mal Meister in Frankreich war er vor 7 Jahren. Beim Vierten Stade Brest schaffen es die wenigsten überhaupt anzugeben, wo das liegt: in der schönen Bretagne, ungefähr da, wo das Dorf von Asterix und Obelix gewesen sein könnte.
Die üblichen Verdächtigen: ManCity auf Rang 10, am Dienstag von Sporting vernichtend 4:1 geschlagen, und Trump-Fan Haaland setzte einen Elfer an die Latte, das Tor ist überraschend nicht umgefallen. Juve Rang 11, in Lille nur 1:1. Der Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum nur Platz 17, noch hinter Bayermonsanto auf Platz 13, die in Liverpool 0:4 untergingen. Noch dahinter (18.) Vorjahressieger Real Madrid, nach der 0:4 Deklassierung im Clasico mit einer 1:3 Heimniederlage gegen Milan. Das von Qatar aufgepumpte PSG sogar auf Abstiegsplatz 25 nach einer Heimniederlage gegen Spaniens Nummer 3 Atletico. 0 Punkte zur Freude aller Fussballfans für den Medienkonzern Red Bull auf Platz 32, dessen österreichischer Filiale es auf Platz 30 kaum besser geht. Leitender und teuerst bezahlter Angestellter ein gewisser Klopp.
Wird es den üblichen Verdächtigen gelingen, das an den verbleibenden vier Spieltagen geradezurücken? Vieles spricht dafür. Vor allem alles, was in dieser ZDF-Reportage von Jörg Levsen und Tristan Söhngen präsentiert wird: “Das Spiel um Milliarden – Der Ausverkauf des europäischen Fußballs – Superreiche, Öl-Multis und Investoren kaufen sich Fußballklubs – am liebsten gleich mehrere. Das nennt sich ‘Multi Club Ownership’. Viele Fans befürchten den Tod des Fußballs.” 1 Jahr verfügbar. Positiv bewerte ich, dass die Dokumacher nicht nur zeigen, wie schlimm alles ist, sondern auch Beispiele für erfolgreichen Widerstand zeigen. Eins, das selbst ich noch nicht kannte, betraf den niederländischen Club NAC Breda, z.Z. 9. der niederländischen Eredivisie und am kommenden Wochenende Angstgegner des reichen PSV Eindhoven (in der CL derzeit Platz 24).
Für Unterhaltung und Entertainment hat die Uefa also überraschend gesorgt. Jetzt wird sie daran drehen, diese Übertreibungen zurückzudrehen.
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