… Breitensport ist Massenmord”
Das reimten wir schon in der Schule. Verharmlosung von Gewalt? Das glaubten wir damals, und hielten es für Tabubruch. Erst Jahre später wurde mir klar, dass es auch ein gesunder Widerstandsgeist gegen Sportlehrer war, die die Naziideologie der Körperertüchtigung noch nicht abgelegt hatten. Sport kann auch emanzipatorische Funktion haben. Aber bis heute ist das umkämpft. Im real existierenden Sport-Kapitalismus dominiert die Zurichtung. Wenn es nur die allgegenwärtige “Selbstoptimierung” wäre. Es geht noch schlimmer.
Darauf machte mich mal wieder die fachkompetente Alina Schwermer/Jungle World aufmerksam. “Ein Dokumentarfilm deckt systemische Gewalt im Kindersport auf: Tägliche Tränen, Schmerzen ohne Ende – Gewalt ist im Leistungssport, aber auch im Breitensport ein unterschätztes Problem. Die bestehenden Schutzkonzepte und Reformprogramme greifen zu kurz.”
Den von ihr kritisch besprochenen Film gibt es hier: “Kinder im Spitzensport – Siegen um jeden Preis – Viele von ihnen opfern ihre Kindheit für den Spitzensport: Athlet*innen wie Turner*innen, Eiskunstläufer*innen, Hockey-, Tennis- oder Fußballspieler*innen. Bereits im Alter von unter zehn Jahren erleiden manche Kinder Trainingsverletzungen oder erkranken. 40 Jahre nachdem die unmenschlichen Trainingsbedingungen im Ostblock ans Licht kamen, hat der Spitzensport nichts dazugelernt.” Video 91 min., verfügbar bis 26.1.26. Regie: Pierre-Emmanuel Luneau-Daurignac.

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