Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Umweltpolitik (Seite 1 von 20)

Auf der Suche nach Ramón

Wo kann ich in Köln und Bonn lateinamerikanische Lebensmittel kaufen?

Wer in Mexiko Tacos essen möchte, den Namen der Standbetreiberin aber nicht kennt, sagt: Lass uns zu „Doña Pelos“ gehen, zur „Dame mit den Haaren“. Kein Tacostand, sondern ein Geschäft für mexikanische Lebensmittel, das ist Doña Pelos im Kölner Agnesviertel. Dort bin ich zum Interview mit Edgardo und Esteban verabredet. Hinter dem einladenden Eingangsbereich mit Kunsthandwerk, Sombreros, Tequilagläsern, bestickten Blusen aus Oaxaca und Lucha-Libre-Masken erwartet die Kundschaft ein geräumiger, langgezogener Raum. Weiterlesen

Nicht erkannt

Der Ernst der Lage

René Martens/MDR-Altpapier sieht es ähnlich wie Constanze Kurz/Markus Reuter. Es ist nicht nur das “Sommerinterview”, eine nur scheinbare Journalismus-Gattung, die seit Jahrzehnten mit Schleimerei zu verwechseln ist, und deswegen von über 82 der 84 Mio. Einwohner*innen gemieden wird. Da bin ich ganz bei der Mehrheit. Das Problem, das Martens richtig erkennt: es ist die Mehrheit der Profimedien, die nicht bei der Mehrheit ist, und auch sonst zu dumm, den Ernst der Lage zu verstehen: Auch Journalisten müssen essen, sonst können sie nicht arbeiten – Der Protest gegen das ‘Sommerinterview’ mit Alice Weidel richtet sich nicht zuletzt gegen mediale Berichterstattungsroutinen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP haben Angst, dass ihre Kollegen in Gaza den Hungertod sterben.” Weiterlesen

Die beste Küche der Welt?

Warum eine Kritik an Ceviche und Co. ganz Peru empört

Anticucho, Ceviche, gegrillte Meerschweinchen und ein Glas Chicha aus lila Mais – die peruanische Küche bietet eine beeindruckende Vielfalt an Gerichten in allen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Kein Wunder, dass die meisten Peruaner*innen mächtig stolz darauf sind. Bei über 2500 Kartoffelsorten, rund 50 verschiedenen Maissorten und einzigartigen Früchten wie der Gurkenmelone könnte man meinen, dass wirklich für alle etwas dabei ist. Aber was, wenn einem die peruanische Küche einfach nicht schmeckt? Wenn sie einem schwer im Magen liegt, wenig gesund oder gar als kulinarisches Durcheinander erscheint: viele Zutaten, die einzeln zwar überzeugen, zusammen jedoch nicht harmonieren? Weiterlesen

Genussvoll und gesellig

Esskultur(en) in Lateinamerika

Die südamerikanische Küche ist vielseitig und superlecker. Eigentlich ist es komisch, dass in der deutschen Gastronomie vor allem die Tex-Mex-Küche vertreten ist, die Mexiko und die US-Südstaaten kombiniert. Höchste Zeit also, den kulinarischen Köstlichkeiten Brasiliens, Kolumbiens oder Guatemalas den Weg zu ebnen – oder? Ja und nein. Schließlich ist die gastronomische Geschichte Lateinamerikas nicht nur eine Geschichte von Transformation und Genuss, sondern noch mehr eine Geschichte von Vorurteilen und Verlust, von Hunger und Gift, von Ausbeutung und Gewalt. Weiterlesen

Bewusst in die Falle

Die angebliche Atom-Renaissance ist ein verlogenes Blendwerk – wie die “Sanktionspakete” gegen Russland

Wie billig kann Symbolpolitik sein, von der sich demokratische Öffentlichkeiten verarschen lassen? Wir Zeitgenoss*inn*en leben mitten in dieser aufwändigen Versuchsreihe. Für wie blöd lassen wir uns halten, für wie dumm verkaufen? Diese Fragen werden sich auch Ihnen aufdrängen, wenn Sie es mit dieser Arte-Dokumentation von Johannes Bünger, Laura Schmitt und Vivien Pieper versuchen sollten: Die Nuklearfalle – Putins Deals mit dem Westen – Welche Rolle spielt der russische Staatskonzern Rosatom bei der weltweiten Renaissance der Atomkraft? Der Film nimmt das Publikum mit auf eine Recherche tief in die Einflusssphären Russlands. Von Deutschland geht es in amerikanische Uranminen, zum besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine und auf eine russische AKW-Baustelle in der Türkei.” Verfügbar bis 13.10. Weiterlesen

Was ist Recht? Was ist Unrecht?

Den Newsletter des Demokratischen Salons mit den neuen Texten vom Juni 2025 erhalten Sie vor der Sommerpause. Prognosen, wie warm (heiß!) es noch werden könnte und was in der zweiten Jahreshälfte geschehen mag, sind schwierig. Manche denken vielleicht an Brechts Ballade von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens aus der Dreigroschenoper: „Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug“. Ob Künstliche Intelligenz hilft? Doch auch diese ist zumindest vorerst eng an dem, was Menschen gemacht haben. Weiterlesen

24 Stunden Nürburgring

Die legendäre “grüne Hölle” am Nürburgring lebt und hat mit 280.000 Zuschauern in diesem Jahr einen Rekord aufgestellt. Wer fährt da? Etwa 35 Teams mit über 500 PS-Boliden der schnellsten Klasse mit Porsche 911, BMW M irgendwas, Audi R 8, Mercedes AMG GT, Lamborghini, Ferrari, Ford Mustang in der GT – Königsklasse. Dazu mittelschwere Racer in der 2. Kategorie, bis zum Dacia in der 3. Klasse und noch vor 3 Jahren einem Opel Manta mit Fuchsschwanz im Gesamtklassement. Kommendes Jahr, so hört man, will HWA (die Amateurmarke von AMG) mit einem Oldtimer – vermutlich einer modernisierten Version der “Roten Sau” dem AMG Mercedes SEL 6,9, zweiter Sieger von Spa 1972, in den Wettbewerb der unteren Klassen eingreifen. Weiterlesen

Hitze trocknet Klimaziele aus

Während sich in Mittelauropa die Folgen des Klimawandels mit ungewohnt deutlichen Temparaturen über dem bisherigen Vergleichsniveau der Vorjahre und -jahrzehnte auswirken, tritt die EU-Kommission mit einer klimapolitischen Mogelpackung vor die Öffentlichkeit. “Es geht darum, unsere Volkswirtschaften vor wirtschaftlichen Verlusten durch den Klimawandel zu schützen”, meint Klimakommissar Wopke Hoeckstra. Zwar gibt die EU vor, weiterhin zu den vereinbarten Klimazielen zu stehen, gleichzeitig hat sie aber ein zweifelhaftes Verfahren geschaffen, diese Klimaziele zu unterlaufen.

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Wachstum oder Postwachstum?

Das Gegenteil von falsch muss nicht richtig sein

I.

Die neue Bundesregierung stellt Wachstum in den Mittelpunkt ihrer Wirtschaftspolitik. Sie sagt nicht, was wachsen soll, weil das der Markt regelt und regeln soll, der ja bekanntlich alles besser weiss. Hauptsache, das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2025 ist höher als das des Jahres 2024, und 2026 soll das Wachstum weiter wachsen. So unbefangen hat man das inhaltsleere Wachstums-Mantra schon lange nicht mehr gehört. Ökonomen, die sonst das hohe Lied des Marktes singen und denen staatliche Kreditaufnahme ein Ärgernis, wenn nicht ein Gräuel ist, setzen jetzt auf Verschuldung für staatliche Rüstungsausgaben. Weiterlesen

Busfahrer*innen*hölle

Combahnviertel zugestellt

Dass im Combahnviertel rechtswidrig geparkt wird, weil für Fussgänger*innen kein ausreichender Platz bleibt (Rollatoren, Kinderwagen, Rollstühle etc.) – das ist seit Jahrzehnten Gewohnheit, aber keineswegs Recht. Ob Anwohner*in oder nicht, macht für diesen Sachverhalt im Alltag keinen Unterschied. An Tagen wie heute, an denen die komplette Verkehrsinfrastruktur zusammenbricht, kommt noch der “Schleichverkehr” dazu, der heute gegen 14 Uhr das komplette Viertel füllte und mit Abgasschwaden versorgte. Weiterlesen

Umsteuern ist ein weites Feld

Mobilität — Wenn es um die Verkehrswende geht, sind die Bedingungen für Stadt und Land sehr unterschiedlich. Viele Kommunen wollen die Menschen in den ÖPNV locken, doch schränken den Autoverkehr nur zögerlich ein

“Boitzenburger Land hat so viel Fläche wie Düsseldorf – mit 3.000 Einwohnern”, sagt Bürgermeister Frank Zimmermann. Von der Ausdehnung gehört die brandenburgische Gemeinde in der Uckermark zu den hundert größten in Deutschland, doch pro Quadratkilometer wohnen hier nur 14 Menschen. Das Grün der umstehenden Bäume flutet durch die Fenster des Amtszimmers. Zu DDR-Zeiten war das ein Behandlungsraum des Landambulatoriums, wo mehrere Fachärzt*innen praktizierten, ist auf einem Schild zu lesen. Weiterlesen

“Flood the Zone with Shit”

Was Donald Trump derzeit verfolgt, ist nichts anderes, als von den Folgen seiner inzwischen desaströsen Zoll- und Finanzpolitik abzulenken. Er befolgt dabei den Rat seines entmachteten Beraters Steve Bannon. Schlägereien mit der politischen Opposition in Kalifornien sind ein probates Mittel der Ablenkung. Und eine Möglichkeit, einen der möglichen Präsidentschaftskandidaten der Demokraten für 2028 so zu beschädigen, dass er für seinen designierten Nachfolger J.D. Vance nicht zur ernsthaften Gefahr werden kann. Weiterlesen

Wasser Marsch!

Bei den jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan drohte Indien seinem Gegner mit der Sperrung des Indus, der wichtigsten Wasserquelle Pakistan. Wasser, eine unverzichtbare Ressource von weltweite Bedeutung, kann also sogar als Waffe eingesetzt werden. Wasser hat vor Milliarden Jahren die Entstehung und Entwicklung von Leben auf unserem Planeten ermöglicht. Versorgungssicherheit und Wasserqualität sind unverzichtbare Voraussetzungen für die menschliche Gesellschaft.

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Weltkulturerbe

Am 1. Juni konnten wir zum 20. Mal den „UNESCO-Welterbetag“ begehen. Die UNESCO will an diesem Tag einen Blick hinter die Kulissen der Welterbestätten ermöglichen. Alle 54 Welterbestätten in Deutschland boten Sonderführungen, Ausstellungen, Konzerte, Diskussionen, Mitmachaktionen und einen Fotowettbewerb an. Der Tag stand unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern – 20 Jahre UNESCO-Welterbetag“ und soll das Verständnis für unser Kultur- und Naturerbe vertiefen. Bestandteil ist u.a  ein zentrale Veranstaltung in einer der deutschen Welterbestätten. Die Initiative zur Schaffung dieses  Welterbetags stammt von der Deutschen UNESCO-Kommission, er wird seit 2005 am ersten Sonntag im Juni begangen. Weiterlesen

Koalitionsausschuss

Irgendwo habe ich gelesen, der tage heute zu ersten Mal. Ich hätte da zwei Vorschläge zur Tagesordnung. Keine Angst – es wäre das erste Mal, dass die Regierung tut, was ich will. Obwohl: es wäre nicht nur zu meinem und Ihrem Besten, sondern täte sogar dieser Regierung gut. Sicher, viele wollen nichts, was dieser Regierung guttut. Aber diesen Luxus kann ich mir nicht mehr erlauben. An meinen Tagesordnungsvorschlägen werden Sie es erkennen. Weiterlesen

Arche des Geschmacks

Bonner Slowfood-Convivium will Rebsorte Früher Gelber Malinger retten

Habbich noch nie getrunken, jedenfalls nicht bewusst. Aber ich fang mal vorne an. Die globale Slowfood-Bewegung betreibt schon seit vielen Jahren das Projekt der Arche des Geschmacks. Lebensmittel aller Art regionaler Herkunft und hoher spezifischer Qualität werden vom globalen Agrarkapitalismus und der ihm innewohnenden Profitlogik massiv bedroht. Am besten retten können “wir” sie, indem wir sie essen, trinken und ihre Erzeuger*innen gerecht entlohnen. Weiterlesen

Asterix in Amazonien

Ein Dorf in Ecuador widersetzt sich dem Erdöl-Extraktivismus

In Sarayaku leisten vier Gemeinden eines kleinen Dorfes in den Weiten des Amazonasgebiets immer noch Widerstand gegen die Eindringlinge der Ölindustrie. Mit etwas mehr als tausend Einwohner*innen schützen sie ihr Territorium vor den vom Staat gesponserten Legionen der Ölfirmen. Seit Jahrzehnten ist es ein ungleicher Kampf, bei dem viel Kreativität im Spiel ist, außerdem ein Zaubertrank, der sie den wiederholten Angriffen standhalten lässt. Weiterlesen

Plünderer

Der neoliberale Kapitalismus an seinen Grenzen – und darüber hinaus

Ich war und bin kein studierter Marxist. Aber ich kannte viele. Die meisten wurden später Konvertiten. Das sind immer die Schlimmsten. Einer z.B. ist in Hamburg teurer Arbeitgeberanwalt, hat an seinem Kanzleischreibtisch in Hamburg Hafenblick. Das ist vergleichbar mit einem Kölner Bürobalkon an der Route des Rosenmontagszuges. Viele von denen waren (und sind) kluge, intelligente Leute. Den real existierenden Kapitalismus haben sie analytisch tief durchdrungen. Was sie nicht oder erst spät kapierten – nicht wenige z.B. bei der Tschernobyl-Atomkatastrophe – dass die ständige Fortentwicklung der Produktionsmittel eines Tages an – im Sinne des Wortes – natürliche Grenzen stösst. Weiterlesen

Gutes des Tages

Schlechte Nachrichten von guten Journalisten – Zumach morgen 21 h auf Phönix

Wolfgang Pomrehns letzte Texte bei telepolis sind vom Januar. Er wird wissen warum. Ich kann es nur vermuten. Die Energie- und Klima-Wochenschau, die er regelmässig, im Wechsel mit Jutta Blume, lieferte, ist ganz verschwunden. Eine unverwechselbare Basisinformation und ein damaliges Alleinstellungsmerkmal dieses weitgehend vom Verlag aus dem Netz gelöschten Online-Magazins. Der jetzige Chefredakteur schmilzt nun die Leser*innen-Kommentare nach dem Vorbild des Spiegel u.a. ein. Ich bin noch nicht mal mehr sauer, weil ich die sowieso nie gelesen habe. Und Wolfgang Pomrehn gibts jetzt nur noch hier: Weiterlesen

“Soziale Ungerechtigkeit ist tödlich“

Wie man die sozialen Verlierer zu den Rechtspopulisten treibt

Einen Tag nach der Vereidigung des neuen Kanzlers und seiner Minister (als Gutverdiener) mit der Verpflichtung zu „Gerechtigkeit gegen jedermann“ veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. Mai ihre neue Studie zu den tödlichen Folgen sozialer Ungerechtigkeit, die unzählige Menschenleben kostet – und das nicht nur in Armutsländern. Wie der eine Woche vorher veröffentlichte Armutsbericht der Wohlfahrtsverbände feststellte, wird auch in Deutschland die Lage von armen Menschen immer schlechter und folgenschwerer, und das schon seit drei Jahrzehnten unter verschiedenen Regierungen. Wie ernst nehmen die Spitzenpolitiker ihren Amtseid, das Wohl des Volkes zu mehren und Schaden von ihm zu wenden, derweil sich immer mehr soziale Verlierer der AfD zuwenden, weil die soziale Frage und die soziale Gerechtigkeit im Koalitionsvertrag erneut zu kurz kommt? Weiterlesen

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