Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Antje Vollmer (Seite 1 von 6)

Demokratie braucht Vorbilder

Heribert Prantl, langjähriger Ressortchef Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, Kommentator, Kolumnist und Leitartikler, wird in diesen Tagen 70 Jahre alt und hat seine Art Autobiografie in 12 Kapiteln geschrieben – „Themen, die mir wichtig sind“ erklärt er dazu im Vorwort. „Mensch Prantl“ erscheint im Verlag Langen Müller München. Es war der Anlass für ein längst fälliges Interview. Interviewer und Buchautor kennen sich seit nun 30 Jahren, die die Anrede „Du“ erlauben, ohne die notwendige Distanz zu verlieren.

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Dialogbereitschaft

Abschied von Antje Vollmer

Anfang April 1984 erschien im Spiegel unter der Überschrift „Der Weiberrat wird es nicht leicht haben“ ein Text von Joschka Fischer. Mit „Rums, da geht die Pfeife los!“ begann der Liebling des Hamburger Magazins seinen Gastbeitrag, Wilhelm Busch zitierend – und, wie er schrieb „angesichts des überraschenden Ausgangs der Vorstandswahlen in der grünen Bundestagsfraktion. Nur dass es diesmal, um bei der literarischen Vorlage zu bleiben, weder Lehrer Lämpel noch gar Witwe Bolte erwischt hat, sondern – ritze, ratze – die bösen Buben selbst“. Weiterlesen

Eine gewaltige, leise Stimme, die fehlen wird

Auf einer Konferenz in Berlin erreichte mich die Nachricht vom Tode Antje Vollmers. Es ist nicht leicht, diese so facettenreiche und vielseitige Politikerin, deren Lebensweg so reich an überraschenden Wendungen und kreativen Ideen, aber auch aneckenden Gedanken und Taten geprägt war, gerecht zu werden. Wir kannten uns unglaublich lange – seit 1986 – sie prominente Abgeordnete der “Grünen im Bundestag”, ich damals wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitskreis “Recht und Gesellschaft”, später Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW. Politisch nah waren wir uns vor allem in den letzten beiden Jahren. Aber ganz mit ihren Positionen “warm werden” konnte ich nie. Und ich weiss, dass es vielen anderen, die jahrelang eng mit ihr zusammen gearbeitet haben, ebenso ging. Weiterlesen

„Haben wir doch einen schönen Diskurs!“

Zum Tod von Antje Vollmer

Der Tod von Antje Vollmer gibt mir viel zu denken. Immerhin hat sie einmal heftig in mein Leben eingegriffen, als es nämlich darum ging, ob der promovierte Jungphilosoph auch weiterhin so vor sich hin philosophiert und literarisiert oder ob er mehr Hardcore-Politik macht – in den institutionalisierten Zusammenhängen unter dem Bundesadler. Gegen den Rat meiner literarisch-philosophischen Freunde habe ich letzteres dann gemacht – und mache es (an anderer Stelle) noch heute. Also, liebe Antje: Du bist letztlich schuld!! (-: Weiterlesen

Tschö Antje

Persönlich habe ich Antje Vollmer nur flüchtig kennengelernt. Es war eine längere Fahrt im Speisewagen der Deutschen Bahn. Wir waren beide müde und angestrengt. Es war in den 80ern, ich war noch kein Grünen-Mitglied. In der Aussenwahrnehmung hatte ich immerhin registriert, dass sie zu den denkenden Köpfen der Partei gehörte, die nicht schon durch vorherige Sektenschulungen verbohrt waren. Als ich später aktives Parteimitglied wurde, gehörten wir zeitweise sich bekämpfenden Parteiströmungen an. Auf der Zielgeraden ihres Lebens waren wir letztendlich so nah politisch beieinander, wie nie zuvor. So ändern sich die Zeiten. Weiterlesen

Antje Vollmer gestorben

Antje Vollmer hat mit der rot-grünen Regierungskoalition nach 1998 die Kulturpolitik des Bundes mit erfunden. Auch die Einrichtung der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ im Bundestag geht ganz wesentlich auf ihr Engagement zurück. Ich durfte damals als kulturpolitischer Referent im Bundestag an der Ausarbeitung des Enqueteprogramms mitwirken. In der Folge fanden Bund, Länder und Kommunen zu einem konstruktiven kulturpolitischen Miteinander. Ich habe viel von Antje gelernt, auch was Standhaftigkeit und Nervenstärke beim Vertreten eigener Positionen angeht. Wir werden Antje sehr vermissen.

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Krawallbrüder– und -schwestern

Vor 40 Jahren schrieben die Wähler in der westdeutschen Bundesrepublik Geschichte. Bei der Bundestagswahl am 6. März 1983 überwand die Partei „Die Grünen“ die Fünf-Prozent-Hürde.

Es war eine Premiere vielfältiger Art. Erstmals wurde die Grünen in den Bundestag gewählt. Erstmals seit 1949, dem Gründungsjahr der Bundesrepublik, kam eine Partei neu in das Parlament in Bonn. Das stabil erscheinende Drei-Parteien-System, das sich in den Jahrzehnten davor herausgebildet hatte, war Vergangenheit. Schneller als erwartet? Weiterlesen

Absurde Einseitigkeit

Ein Jahr nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Putins auf die Ukraine mutet ein Blick auf die veröffentlichte Meinung und auf die Vorgänge bei den verschiedenen, am Wochenende angekündigten Demonstrationen seltsam an. Dazu die mediale Begleitmusik quasi im Gleichschritt mit der herrschenden Meinung: “Putin ist das Böse an sich, wir sind die Guten und im Alleinbesitz der Wahrheit, haben recht, weiter so mit dem Krieg!” Keine Minute innehalten, keinerlei Nachdenklichkeit, keinen Zweifel  aufkommen lassen, mit der ideologischen Keule der “Russlandversteher” oder bestenfalls “nützlichen Idioten Putins”  alles diffamieren, was nicht der Meinung der Bundesregierung, der Leitmedien und der CDU/CSU-“Opposition” entspricht. Weiterlesen

Gastautor*inn*en

Heute, muss ich zugeben, bin ich etwas angerührt. Das liegt daran, dass mein grösster Stolz als Extradienst-Herausgeber die Gastautor*inn*en sind. Bisher musste ich noch niemanden überreden. Alle fühlten und fühlen sich geehrt – was auf Gegenseitigkeit beruht. Und heute war so ein Tag, an dem solche Texte “wie Milch und Honig flossen”. Ich bin begeistert. Aber entscheiden Sie selbst, wie Sie das finden. Weiterlesen

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