Nein, nicht die Partei dieses Namens. Es ist schlimmer. Die gesellschaftliche Linke geht weit, sehr weit, über die Kleinpartei dieses Namens hinaus. Wenn die aber mehr um sich selbst kreist, als an gesellschaftlich relevanten Bündnissen zu arbeiten, dann sieht es noch weit schlimmer aus, als in dem irrelevanten Innenleben von Parteien. Weil das so ist, ist das gegenwärtig so lebenswichtig. Hier also ergänzend Hinweise zum Zustand der Linken.

Wolfgang Storz und Horst Kahrs diskutieren über die aktuelle parteipolitische Konstellation in Deutschland, die zu wenig Optimismus verleitet: “Die Wagenknecht-Partei, ein Produkt des politischen Feudalismus”. Ich vermag den beiden nicht zu widersprechen – wobei die sich auch nicht in allem einig sind. Aber bitte, lesen Sie selbst.

Gewichtiger als die deutsche Bauchnabelperspektive ist die internationale, oder wenigstens europäische. Da sieht es anders, aber nicht besser aus. Wofür wiederum die Deutschen (oder “wir” – wie Sie wollen) führend verantwortlich sind. Vladimir Bortun/Jacobin: Internationale Solidarität in der europäischen Linken ist mehr Schein als Sein – Während der jahrelangen Austeritätspolitik haben Europas radikal linke Parteien oft vom gemeinsamen Kampf gegen den Neoliberalismus gesprochen. Doch man blieb ohne eine gemeinsame Strategie und war selten in der Lage, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu entwickeln.”

Mit diesem informativen Überblick sind Sie für die EU-Parlamentswahl nahezu optimal vorbereitet. Wenn Sie nun immer noch nicht wissen, was Sie wählen wollen, dann liegt es an den objektiven Verhältnissen …

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net