Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Westfalen (Seite 1 von 2)

Die Schönheit Roms

Mediathekdiamant “Il sorpasso”

So schön habe ich Rom noch nie gesehen. Diese Stadt ist quasi schon totfotografiert. In Il Sorpasso (Mediathek bis 17.3.) von 1962, dem Jahr, in dem ich in den Kindergarten kam, fährt Vittorio Gassmann mit Jean-Louis Trintignant im Cabrio durch eine menschenleere und autofreie Stadt. Ob sie für die Dreharbeiten evakuiert wurde, bleibt in dem ansonsten superinformativen Wikipedia-Eintrag offen. Das Auto, dessen Elend dieser prophetische Film voraussah, schafft es, eine Stadt schwarz-weiss schöner aussehen zu lassen, als in Farbe. Weiterlesen

Schaut auf NRW

Die alten und zahlreichen neuen Bundestagsabgeordneten sind heute alle in der Blase an der Ostperipherie der Republik verschwunden. Das Bevölkerungszentrum des Landes ist dagegen hier: ein Fünftel der BRD-Bevölkerung lebt in einem einzigen der 16 Bundesländer, hier im Westen. Der grösste Ballungsraum des Landes ist das Ruhrgebiet, allein doppelt so gross wie Berlin. Hinzu kommt der Wirtschaftsmotor, der ist hier im Rheinland. Von hier kommt mann und frau doppelt so schnell ins globale Finanzzentrum London und die Weltstadt Paris. Weiterlesen

China oder Westfalen?

Um Sklavenarbeit zu sehen und zu bekämpfen, muss niemand weit reisen
Extradienst-Leser*innen wissen, dass ich samstags regelmässig das DLF-Wochenendjournal höre. Anschliessend suche ich mein Bad und dort die Dusche auf. Heute merkte ich, wie die Wut immer weiter hochkochte. Und bevor ich was kaputt mache oder Terrorist werde, schreibe ich es Ihnen lieber hier. Manfred Götzke war nach einem Jahr wieder in Westfalen, und wollte hören, was sich nach einem Jahr inkl. Gesetzesänderungen geändert oder gar gebessert hat (hier unsere Würdigung seiner damaligen Reportage). Um es vorwegzunehmen: Engagement lohnt sich. Kurzes dagegen nicht. Weiterlesen

Schade, dass er endlich geht

Rotbäckchen aus Lippstadt, der in einer Grossstadt im süddeutschen Raum grosse Karriere gemacht hat, schmeisst zum Ende des nächsten Monats hin. Ich kann es ihm, der ich selbst mit 63 in Rente ging, wie über eine Million weitere Berechtigte, nicht verdenken. Er war das antipathische Gesicht des Fussballkonzerns aus dem süddeutschen Raum, und hat in dieser Disziplin das Niveau des Steuerkriminellen Herrn Hoeness gehalten. Seit 2013 ist er wegen Zollbetrug ebenfalls vorbestraft. Weiterlesen

BOYCOTTQATAR 2022

Diese Kampagne habe ich gestern unterzeichnet, ergänzt um folgenden Kommentar: “Im Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Qatar entscheide ich mich für Qatar, das sich eindeutig mehr der Welt zu öffnen versucht, und am mörderischen Jemenkrieg meines wissens nicht beteiligt ist. Das Zentrum des Fussballbösen ist auch nicht Qatar, sondern Zürich (Fifa), Nyon (Uefa) und Frankfurt (DFL, DFB). Und dafür ist diese Kampagne gut: die in den Schwitzkasten zu nehmen. Sklavenhaltergesellschaften und Feudalismus dürfen nicht geschäftsfähig sein. Wer sich von ihnen aushalten lässt, ist auch nicht besser.” Weiterlesen

Närrisch

Von Günter Bannas
Die Närrinnen und Narren seien „für unsere Demokratie und unser Gemeinwesen unentbehrlich“, hat Angela Merkel Anfang des Jahres gesagt, als die Abordnungen deutscher Karnevalsvereine bei ihr zu Gast im Kanzleramt waren. Bei nämlicher Gelegenheit im Jahr zuvor verwandte sie die Formel, die Karnevalisten stünden zwar nicht in der Verfassung, seien aber „in guter Verfassung“. Nun aber, in Coronazeiten, geht es darum, den Karneval 2020/21 abzusagen – heißt, zu verbieten. Dass die Debatte vom aus Westfalen stammenden Jens Spahn losgetreten wurde, hat aus Sicht des Rheinlands Weiterlesen

“Erlernte Hilflosigkeit”

2013 muss in der Redaktion der “Zeit” eine Granate eingeschlagen haben, und zwar in den Fluren, in denen ihre “Atlantiker” sitzen. Selbst mit teuersten Medienanwälten konnten sie sich dieser empirisch gesättigten Studie des Kommunikationswissenschaftlers und Medienkritikers Uwe Krüger aus Leipzig nicht erwehren. So einen Hammer hat Krüger jetzt nicht rausgehauen. Sondern “nur” einen Kommentar zur vorherrschenden deutschen Corona-Berichterstattung für die Frankfurter Hefte geschrieben. Ich schliesse mich seiner Sicht an.
Zu den Tiefenwirkungen der Coronakrise hatte die Jungle World der Vorwoche einen wichtigen Schwerpunkt: Weiterlesen

Westfälischer Feudalismus am Ende

Oder “nur” der Rassismus? – Ein Fenster der Gelegenheit für Fortschritt
Clemens Tönnies ist nicht zu beneiden. Nicht nur, weil bekennende Rassisten nicht zu beneiden, sondern nur zu bekämpfen sind. Normalmenschlich ist der Existenzkampf, in den er sich selbst manövriert hat, nicht durchzuhalten, und schon gar nicht zu gewinnen. Gut so. Die Postcorona-Verteilungskämpfe werden so hart, dass sie nicht nur den Klassenkampf von oben, sondern auch die klasseninternen Ressourcenkämpfe so verschärfen, dass sie eine Figur wie Tönnies als Sündenbock ausstellen “müssen”, so eine Art Amthor im XXL-Format. Weiterlesen

Siebeck-Nacht

Es gab eine Zeit, in der im Journalismus Milch und Honig flossen. In Hamburg, bei den Todfeinden von Helmut Kohl. Liberale Illustrierte verkauften sich wie geschnitten Brot, sogar Bücher. Buchverlage wurden zum Mythos hochsterilisiert. In jener Zeit machte sich ein Missionar auf, die ausgehungerten und kriegstraumatsierten von evangelischen Sekten in den Schwitzkasten genommenen Westdeutschen von den Vorteilen guten statt schlechten Essens und Trinkens zu überzeugen. Dieser Missionar hiess Wolfram Siebeck. Und für den Himmel hielt er Frankreich.
Das führte z.B. zu seinem anfänglichen Irrtum, Weiterlesen

Dritte Liga zu teuer

Kann sich der angeblich “finanzkräftigste Oberligist in ganz Deutschland” (Stand dieser Erkenntnis des Trainers von Eintracht Rhynern, das liegt an der Autobahn hinter Hamm: 2014) die Dritte Liga nicht leisten? Will er jedenfalls nicht. 49% des Tabellenführers der Regionalliga West SV Rödinghausen gehören der Sportmarketing am Wiehen GmbH & Co. KG. Die wiederum gehört der H. Finkemeier Verwaltungs-Gesellschaft mbH. Ich vermute mal, da gehts für irgendjemand ums Steuernsparen.
Diese Geldgeber haben dem SV-Rödinghausen 2011 ein Stadion für 3.000 Zuschauer*innen hingestellt. Weiterlesen

BVB spielt die falsche Liga

Hier würde der BVB gerne mitspielen. Bemerkenswert, wie sich dort US-amerikanisches und chinesisches Anlagekapital ganz friedlich verbindet. Die Hybris der Fußballkonzernvorstände in Deutschland ist unbegrenzt, insbesondere bei denen westfälischer Herkunft. Es macht sie ganz geil, mit US-amerikanischen und chinesischen Milliardären und feudalistischen Betreibern arabischer Frauengefängnisse auf den gleichen Events der Fußballmafiaorganisationen Uefa (zu dieser hier eine Analyse vom Stellvertreter des Fußballgottes auf Erden, Tom Theunissen) und Fifa parlieren zu dürfen. Der Fußball, und die, die ihn lieben, gerät dabei in die Rolle eines Instruments, eines Mittels zu diesem Zweck – und die Fans zu atmosphärischer Petersilie. Weiterlesen

Ungefährlicher als Düsseldorf: Gelsenkirchen

Ein Berliner Radiosender versucht sich an der Stadt, in der es sich leut ZDF/Prognos am schlechtesten lebt – Platz 401 von 401
DLF-Kultur kündigte in seiner heutigen Folge der Reihe “Deutschlandrundfahrt” einen einstündigen Beitrag zu Gelsenkirchen an. Oje, dachte ich: schon wieder ein Berliner Medium, das eine Safari-Expedition ins exotische Ruhrgebiet ausgesandt hat. So schlimm ist es nicht geworden. Sogar gut. Weiterlesen

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