Rezension, böse Rezension: Über eine Biographie zu Mercedes Sosa die keine ist

Nabelschauen in der Literatur oder was manche dafür ausgeben sind Legion. Besuchte man etwa früher die Mainzer Minipressen-Messe so fanden sich dort durchaus interessante Handpressenverlage, Buchdruckkunst eben. Finanziert wurde das Ganze aber wohl weitgehend durch die Egomanien der ausstellenden Fastaufschreiber, die es wie Sand am Meer gab, und von deren Konsumenten und Innen. Allesamt hielten sie ihr Scheissgeräusch gleich für das Scheissgeräusch der Welt und bliesen zur Bauchnabelschau. Man verstand sich. Kein abendfüllendes Programm, doch zwischen hypochondrischen selbstverlegten Autobiographien, Esoterikgedöns, Motivationsratgebern und – wie es damals ebenso böse wie treffend hiess: – Hausfrauenlyrik fühlten sich die Gefangenen von derlei Frevel am gedruckten Wort geborgen wie Häuptling und Squaw am heimischen mentalen Buchstabenherdzerwürfnis. Schulterklopforgien für Belanglosigkeiten waren die Regel. Diese Art von Missverständnis existiert, man glaubt es kaum, bis heute. Weiterlesen