Deutsche Krimiproduktionen sind so beliebt, weil sie immer so verlaufen, wie wir dran gewöhnt sind. Wie oft schon bin ich dabei eingeschlafen und hatte nach dem Wiederaufwachen das Gefühl, nichts verpasst zu haben. Ob sich die zweifellos großartigen Schauspieler*innen Barbara Auer und Matthias Brandt nun gefunden haben oder nicht, das mag ein guter Film sein, ein guter Krimi ist es nicht.
Macht nix, es gibt Alternativen. Sie können mir glauben, weil ich es schon gesehen habe, außer mir aber fast niemand, weil “Babylon” schon mal im WDR-Fernsehen versendet wurde, ohne dass es irgendjemand bemerkt hat. Und selbst wenn: die Story ist so polizeipolitisch aktuell und fast so kompliziert wie die Wirklichkeit. Drehbuch, Regie, Schauspieler, Schnitt – alles erste britische Sahne, also inhaltlich ernsthaft und dennoch voll Humor. Auf einem Sender, den Sie wahrscheinlich auch nicht kennen, weil den kaum einer guckt: die ARD hat ihn gerade umbenannt von “EinsFestival” auf “ONE”. Was das soll? Keine Ahnung. Der Hinweis ist nur wichtig, weil sie zur Sendezeit, Samstag 22 Uhr (hoffentlich) was Schöneres vorhaben, als Glotze zu gucken. Sie müssen also vorprogrammieren; achtung: die ersten drei Folgen laufen am Stück. Und dann am Sonntag zur Tatort-Zeit gucken. Sie kommen dann zeitlich auch noch über den darauf folgenden Talkshow-Trash drüber, und hatten statt Berlin-Wahl einen tatsächlich informativen und unterhaltsamen Sonntagabend.
Vorprogrammieren ist auch darum ratsam, weil die ARD vermutlich darauf verzichtet hat, Lizenzgebühren für Internetverbreitung zu bezahlen, so dass sie sich in der Mediathek hinterher wahrscheinlich “einen Wolf” suchen.
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