Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: ONE (Seite 1 von 2)

TV ohne Fussball (VII)

François Ozons atmosphärisch herausragendes Open-Air-Kammerspiel von 2003 mit Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier: Swimming Pool – Eine Krimiautorin reist ins Ferienhaus ihres Verlegers, um zu arbeiten. Als dessen nervige Tochter auftaucht, kommen sich die beiden Frauen nur langsam näher. Dann geschieht ein Mord.” Verfügbarkeit nach dem Sendetermin (23.15 h, 3sat) ist zu erhoffen, mglw. nur für Erwachsene. Weiterlesen

Wahrheitsmacher*innen

“UFOs/OVNIs”, verfügbar bis 17.2., ist zu meiner positiven Überraschung kein Klamauk um skurrile Spinner*eien. Der Eindruck kann zunächst entstehen, aber die Gratwanderung glückt. Es ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Fabrikation von Wahrheit, und die Zeitreise in die 70er Jahre ist ein gelungener Kunstgriff, um nicht in den aktuellen Morast der Fakennews-Kriege zu geraten. Weiterlesen

Better Call Saul – Fortsetzung

Nach der unmassgeblichen Meinung des Maschinisten und des Herausgebers dieses Blogs ist “Better Call Saul” als Spin-off des legendären “Breaking Bad” eine der, vielleicht die, beste TV/Streaming-Serie, die Hollywood der Welt als Beschreibung des real existierenden US-Kapitalismus geschenkt, bzw. verkauft hat. Weitgehend unbemerkt von deutscher Öffentlichkeit hat das ZDF bislang drei der sechs existierenden Staffeln versendet. Aus diesem Anlass habe ich vor vier Tagen folgende Korrespondenz mit dem uns allen gehörenden Sender begonnen. Weiterlesen

“Parlament” – Mediathekperle wird verlängert

“Parlament”, die Satire-Serie aus dem EU-Parlament, geht in die dritte Staffel. Ich war selbst MdL-Mitarbeiter, also nicht in Brüssel, sondern im weit piefigeren Döseldorf. Daher darf ich Ihnen versichern, dass der Witz von “Parlament” nicht frei erfunden ist – viele echte Mitarbeiter*innen und auch einige Abgeordnete sind mir persönlich bekannt – sondern sich dramaturgisch verdichtet und zugespitzt an der Wirklichkeit orientiert. Weiterlesen

Berlin – total bekloppt

Mediathekperlen aus Ost und West

ONE, der ARD-Kanal, den AfD-nahe deutsche Ministerpräsidenten lieber gestern als morgen plattmachen möchten, hat mal wieder was komplett Besoffenes gesendet: Mann im Spagat – Pace, Cowboy, Pace – Cowboy, Freischwinger für den Weltatem, versucht in Kreuzberg selbstgemachtes Wasser zu verkaufen. Als die Zentralagentur endlich Ergebnisse verlangt und eine Vertreterin schickt, veranstaltet er eine Fahrradrallye mit berlinmeschuggenen Fahrern. Seine Gegner drohen ihm den Teufel vom Hermannplatz auf den Hals zu hetzen, doch das ist lachhaft – verglichen mit der Aufgabe, seine rebellische Mutter in Ihrem lang ersehntem Best-Ager Luxuspflegeheim unterzubringen.” Weiterlesen

Echos

Auf Buhrow, Qatar-WM, Inlandsgeheimdienst/NSU + immer noch keine Mediathekperle

Seit 2013 ist Tom Buhrow “der am meisten überforderte Intendant” des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Die Amtszeit eines WDR-Intendanten beträgt sechs Jahre. 9 Amtsjahre hat er jetzt. 3 könnten theoretisch noch folgen. Nach seinen jüngsten Eingebungen kriegt sich die Medienbranche kaum noch ein – zwischen Begeisterung (FAZ, Friedrich Merz, Christian Lindner) bis zu reserviert-diplomatischer Positionierung (ZDF, andere ARD-Intendant*inn*en). Die beste Buhrow-Kritik lieferten politisch Gerhart Baum (FAZ-Paywall) und sprachlich Willi Winkler (SZ-Paywall). Eine gute verdauliche Zusammenfassung gibt es hier. Weiterlesen

Zeitenwende

Ist die Zeitumstellung nicht eine Super-Ausrede? Ist sie nicht letztendlich an allem schuld? Wie konnte es sonst passieren, dass Roland Appel nicht, wie sonst immer, um ca. 2 Uhr, sondern schon gestern um 21.30 h einen Text fertigstellte? “Die das Kind mit dem Bade ausschütten” beschäftigt sich ein weiteres Mal mit den deutschen China-Beziehungen, die sich, wie alles andere auch, nicht für banale und binäre Schwarz-Weiss-Zeichnungen eignen. Weiterlesen

Wieder keine Perle

Was reitet die ARD in San Francisco?

Vor 50 Jahren wurde die US-Krimiserie “Die Strassen von San Francisco” produziert. Meine TV-Zeitschrift meint dazu: “Auch ein Michael Douglas hat mal klein angefangen.” Ich war nie ein Fan von ihm. Aber Respekt habe ich: er kann es, das Filmgeschäft. Die Serie ist in mehrererlei Hinsicht ein Klassiker. In erster Linie ein durchaus zwiespältiges Stadtmarketing – Duisburg und Dortmund wissen, was ich meine. Da waren die Hippies sicher effektiver. Es war auch eine Präsentation des Rechtsstaates USA. Ebenfalls zwiespältig. Weiterlesen

Schweiz-Krimi, Fussball-Krimi, Christie-Krimi

Die Mediathekperlen von gestern und Mediathekärger heute
Sie ist wieder da, Staffel 2: Rosa Wilder, dargestellt von Sarah Spale. Als Alleinerziehende und Polizeikommissarin steigt sie hinab in die unsichtbaren Illegalitätsräume der scheinidyllischen schweizerischen Gesellschaft. In diesem Fall bedarf es nicht der dräuenden Filmmusik, weil die exzellente Bildsprache dieser spannenden Serie absolut hinreichend zeigt: das ist keine schöne modelleisenbahnartige Landschaft, sondern ein Abgrund bürgerlicher Bigotterie. Weiterlesen

Mediathekperle: Dix pour cent

“Call My Agent” und die schwer durchschaubare ARD-Mediathekstrategie
“Call My Agent” ist der “deutsche” Titel der französischen Serie “Dix pour cent”. Ich habe sie schon mehrfach gelobt, sie ist immer noch grossartig. Zwar wollte ich mit keiner der dargestellten Figuren im wahren Leben tauschen, aber irgendwie macht es mich auf die verrückten Französinnen und Franzosen auch neidisch. Was haben sie, was wir nicht haben? In dieser Serie ist das meiste davon zu sehen. Und es sieht verdammt gut aus. Weiterlesen

Kontrolle zurückgewinnen

Möglich, dass die Menschheit in der Klimakrise die Kontrolle schon verloren hat. Wir wissen es nicht, zum Glück. Bei der Coronapandemie sieht es noch unentschieden aus. Manche Regierungen, die die Globalisierung immer noch nicht verstanden haben, glauben sie national mit Impffortschritten zurück zu erlangen. Wenn sie sich international weiterhin so verantwortungslos verhalten, wofür öffentlich alles spricht, wird es ein böses Erwachen geben. Kluge Krankenhausärzt*inn*e*n wie Cihan Çelik in Darmstadt bereiten sich schon auf das nächste Desaster vor (FAS-Interview).
Die Kontrollverlustparanoia der begüterten Gesellschaften und Länder grassiert schon lange. Gestern strahlte die ARD-Nische One so lautlos wie möglich die britische Produktion The Uncivil War von 2019 aus Weiterlesen

“Als wir träumten”

Die DDR hat uns Gutes hinterlassen
Z.B. Charly Hübner und Andreas Dresen. Hübner glänzte in “Für immer Sommer ’90”, das er mitentwickelt, sich also selbst auf den Leib geschrieben hat. Allerdings nicht allein: es ist ein starkes Ensemblestück mit recht zahlreichen der starken DDR-Frauen, die sich im Business durchzusetzen wissen. Hübner ist der klassische Fall eines Erfolgs-Ossis. Er muss nicht auf Rollenangebote warten, noch nicht einmal in der Pandemie. Er macht sie sich selbst und kommt damit durch, in deutschen TV-Anstalten. Das ist an sich schon eine Kunst, weit vor Beginn der eigentlichen Dreharbeiten. Weiterlesen

Heute mal One

Tipps für Ihr Quarantäne-Entertainment
Zunächst zu den bösen Fakten. Meine ehemalige Heimatstadt Gladbeck macht Schlagzeilen mit ihrer 7-Tage-Inzidenz über 400 (London liegt über 1.000). Gladbeck ist nicht kreisfrei, sondern zieht auf den Coronakarten der Medien den flächenriesigen Kreis Recklinghausen runter. Gladbeck ist ungefähr ein Viertel so gross wie Bonn, und Sie wissen ja, hier kennen sich auch schon fast alle untereinander. Wenn die Grundgesamtheit so winzig ist, ist vieles von Zufällen abhängig. Kein Zufall ist dagegen, dass insbesondere im Süden der Stadt, Butendorf und Brauck, auch weiter nördlich in Rentfort, überwiegend beengt gewohnt wird. Weiterlesen

Out of Mediathek?

Jobcenter in lustig
Samstagnachmittag. Und kein Fußball. In meiner Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet ähnelte das Alpträumen. Rettung war nur durch nächtliche Feten in Kirchhellener Scheunen oder Schwimmbadkellern zu erhoffen. Heute habe ich nicht mehr so reiche Freund*inn*e*n. Gut, wenn es regnet, gibt es eine Perspektive: der ARD-Sender ONE bringt heute zum Bingewatchen die erste und zweite Staffel von The Job Lot.
Wenn Sie britischen Humor hassen, lassen Sie es besser. Weiterlesen

Ina als Showrunner weggeputscht

Wladimir Kaminer ist unschlagbar
Meine guten Freund*inn*en wissen, dass ich Ina-Müller-Fan bin. Allerdings fand ich sie in besserer Form, nicht nur weil sie damals noch viel jünger war, als sie noch nicht in der ARD aufspielte, sondern nur beim NDR, und zwar immer erst um Mitternacht, freitagnachts. Doch ich muss mal gestehen: viel schlechter als damals ist sie nicht geworden. Produzent übrigens die Firma von Reinhold Beckmann.
Gestern genoss ich im Sender One, der zur ARD gehört, eine olle Wiederholung mit den Herren Kubicki und Kaminer. Weiterlesen

München / Kolonialverbrechen

Ein Münchner in Berlin, das allein muss schon depressiv machen. Andreas Rüttenauer/taz ist von haus aus eigentlich Sportredakteur. Anlässlich eines merkwürdigen Denkmalsaktivismusses in seiner alten Heimat und der “Neuerscheinung” im Geschenkschuber seiner alten G’schichten beschäftigt er sich mit dem Werk Helmut Dietls (und seiner Clique), und damit zwangsläufig der Entwicklung dieser Stadt. Im Grossen und Ganzen teile ich Rüttenauers Sicht. Nur einige wichtige Eckchen bleiben unbeleuchtet.
Zum Einen ist es die Mediengeschichte, die bei Dietl berufsbedingt immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Weiterlesen

Alternativen zum “Tatort”

Jüngst reagierte ich etwas unverwandt, als DLF-Glossenautor Arno Orzessek, der allenfalls so viel jünger als ich ist, wie meine Geschwister, als der mein Alter als “blaue Stunde des Lebens” bezeichnete. Erst vor kurzem hat ein guter Freund hier in Bonn eine Galerie dieses Namens eröffnet, in der es übrigens auch lecker Essen und Wein geben soll (Dorotheenstr. 37, ab 16.30 h, Homepage keine gefunden). Aus diesem Anlass wurde mir bereits erklärt, Weiterlesen

Wann kommt “die künstliche Frau”?

Arme Ulrike Folkerts. Von mutlosen Programmdirektionen, TV-Redaktionen und daraus resultierenden schlechten Drehbüchern gequält, mühte sie sich letzten Sonntag vergeblich in einem ARD-Tatort ab, dem Publikum die Diskussion um Künstliche Idiotie (KI) zu popularisieren. Schade, das hat sie nicht verdient. Alle die dabei zugeguckt haben, haben ein parallel laufendes DLF-Feature von Ralf Contzen verpasst. Es hätten ihnen mehr erklärt, in der Häfte der verbrauchten Zeit: “Die künstliche Frau – Kulturgeschichte einer Männerfantasie”. Weiterlesen

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