Patrick Bahners, ein Konservativer wie er im Buche steht, hält als Untergrundkämpfer in der FAZ Merkels Fahne hoch. Als Konservativer weiss er klassisch, was ist, und in seinem auf Reaktion gepolten Blatt ist das heute schon besonders.
Tomasz Konicz’ grundsätzlich lesenswerte Analysen, hier zu lesen als Ergänzung zu Roland Appels Kommentar, leiden immer wieder unter zwei Dingen: ihr apokalyptischer Grundton (die Welt wird am “kapitalistischen Weltsystem” untergehen) und an seinem falschen Determinismus: da wird niemand was dran ändern können, die Prozesse, die sich entwickeln, sind durch politisches Handels sowieso nicht beeinflussbar. Dieser Grundton stärkt alternatives politisches Handeln nicht, sondern entwaffnet es. Diese Rechthaberei ist klassischer linker Radikalismus. Die Geschichte seines Kampfes ist entsprechend verlaufen …..
Marcus Klöckner hat mit seiner klassisch zutreffenden Medienkritik ein ähnliches Problem. Seine Hinweise auf den US-Medienforscher Mills in den 50ern habe ich mit Erkenntnisgewinn gelesen. Aber der hier verlinkte Text scheint älteren Datums. Viele wichtige Fragen lässt er unerörtert. Wie gestaltet sich die Vermachtung des Mediums Internet? Wie sollte man sich dort gegen grassierenden Rechtsradikalismus und Rassismus engagieren, wie wären die besten Freunde unserer Rechtsradikalen, die terroristisch aktiven Islamisten zu kontern? Welche Interessen haben heterogene “Eliten” in Politik und Medien an diesen Phänomenen? Und wie müssten wir sie strategisch spalten, damit sie nicht alles in die Grütze fahren? Schwierige Fragen, ich weiss. Wenn ich die Antworten schon hätte, würde ich sie hier aufschreiben. Aber Augenzu und Vermeiden ist definitiv nicht die Lösung.
Lesen – und weiterdenken nicht vergessen.
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