Wenn es eine Räuberpistole der WAZ sein sollte, ist sie doch schön gedichtet. Seit Jahren verschwindet im Essener Stadtteil Karnap Schritt für Schritt das Matthias-Stinnes-Stadion. Ich habe dort noch selbst gespielt, vor allem aber auf der Tribüne Spiele verfolgt. Schon zu meiner Zuschauerzeit war das Tribünendach aus Sicherheitsgründen abmontiert worden.
Die WAZ weist nun, veranlasst durch den vor Ort aktiven Geschichtskreis, darauf hin, dass es sich hier um den Geburtsort der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft handelt. Die Geburt 1956 war illegal.Der DFB hatte sie verboten. Erst 20 Jahre später, 1975 wurde der Bonner SC deutscher Meister, diesmal legal. Mit diesem Erbe ist er aber allzu nachlässig umgegangen.
Heute sind die deutschen Fußballfrauen Weltklasse, bei Olympia in Rio haben sie diesen Sommer mal wieder Gold geholt, die Titelsammlung von EMs und WMs ist entschieden unübersichtlicher als bei den Männern, Mädchen sind der eigentliche Wachstumsbereich des zeitgenössischen Fußballs.
Und während der DFB in Dortmund ein protziges Museum vor den Hauptbahnhof gestellt hat, verschwindet der Geburtsort des Frauenfußballs, fast unbemerkt.
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