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Michael Mennen gestorben

Ein feiner Kerl hat uns verlassen.
Unser gemeinsamer Freund Stefan Keller, sein Nachfolger im Institut für Sprechpraxis und Rhetorik, übermittelte mir die traurige Nachricht.
Ich lernte Mike erst vor gut 10 Jahren kennen. Er stieg auf der Rheindorfer Straße von seinem Rennrad: “Du kennst doch den Karl Uckermann” – “Ja, das ist mein Chef” – “Dann kümmert Euch mal um das Bistro El Horizonte. Das hat einen ganz tüchtigen Wirt. Und der hat Ärger mit der Stadt.” Und so geschah es. Der Ärger endete mit einem einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung, dass Kamel Bsissa nicht mitten auf seine ökonomisch lebenswichtige Außengastronomiefläche einen Baum pflanzen lassen musste. Und meine Freundschaft mit Mike Mennen begann.
Ich ernannte ihn zu einem “kleinen Walter Jens”, dem langjährig berühmtesten Professor für Rhetorik. Mike war ein genauso intellektueller Kopf, mit Erdung durch seine Liebe zum Fußball. Er hat zahlreiche Mannschaften, am liebsten Jugendmannschaften trainiert, u.a. beim Bonner SC und beim Fußballverband Mittelrhein. Und diese ehrenamtliche Arbeit immer als Sozialarbeit und Gesellschaftspolitik begriffen. Die so gewonnene Lebenserfahrung würde vielen Politiker*inne*n und Sportfunktionär*inn*en heute guttun. Ich profitierte durch unsere Freundschaft davon, weil es auch mir Bodenkontakt in meinem Stadtteil und ausserhalb des betriebsblinden Rathausbetriebes gab.
Mike gelang eine gute Abrundung seines Lebensabends. Noch mit 80 die Regie einer Theateraufführung, deren Erfolg ihn sehr glücklich machte, aber auch körperlich an seine Grenzen brachte. Das gleiche galt für den Deutschunterricht, den er für Flüchtlinge gab – die Abende nach dem Unterricht wirkte er körperlich völlig geschafft und geistig erfüllt und beseelt. Mit Stolz erfüllte ihn die Lebensleistung seiner Söhne Fabian (Schul- und Fußballlehrer) und Felix (Schriftsteller und Drehbuchautor). Schade, dass es zuende ist, aber für ihn war es ein gutes Ende.
Ich bin froh, dass ich ihn nach seiner letzten Herz-OP noch im Krankenhaus besucht habe. Er wirkte körperlich scheinbar wiederhergestellt, aber war mental zuletzt immer mehr in sich gekehrt. Vielleicht hat er geahnt, was kommt.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Roland Brooks

    Ich habe soeben von dem Tode von Michael Mennen gehört und bin sehr betroffen. Ich bin 1974 mit seinem Sohn Fabian in die erste Klasse gegangen und hatte Michael viele Jahre als Fussballtrainer im BSC. Er war immer ein tolles Vorbild, ein ausgezeichneter Rhetoriker und ein sehr gutmütiger Mensch. Auch seinen Sohn Felix kenne ich gut durch gemeinsames Spielen in der Kindheit. Vor vielen Jahren (2000) traf ich Michael mal zufällig in Bonn, wo wir uns sehr nett über alte Zeiten im Auerberg, wo ich und seine Familie ganz früher wohnten und Gott und die Welt unterhalten haben. Das Gespräch war unglaublich nett und ergreifend und ist mir heute noch in sehr guter Erinnerung. Ich werde ihn als ganz tollen lieben Menschen in Erinnerung behalten. Meine Gedanken sind bei Fabian, Felix und deren Familien. Mit herzlicher Anteilnahme Roland Brooks

  2. Martin Böttger

    Die Urnenbeisetzung für Michael Mennen findet am kommenden Freitag, den 27. Januar 2017, um 15 Uhr auf dem Friedhof Bonn-Beuel, Platanenweg/Ecke Gerhardstraße statt.
    http://trauer.general-anzeiger-bonn.de/Mobil/Traueranzeige/Horst-GuenterMichael-Mennen

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