Die Zeit ist Zeitverschwendung. Ihr allwöchentlich papiernes Übergewicht – welchen Body-Mass-Index (BMI) mag sie haben? – und ihr leseunfreundliches Überformat schrecken ab. Also genau richtig für ein Blatt, das elitär sein will. Ich besuche sie auch online nicht regelmässig, weil meine Erfahrung mit ihr ist, dass da das Gleiche drinsteht wie bei den andern, nur viel länger. Wer braucht das?
Eine Ausnahme muss ich machen, reuevoll: Oliver Fritsch. Seine Arbeit habe ich schon wahrgenommen, als er als Wissenschaftler aus Giessen den Blog “indirekter-freistoss.de” betrieb. Dort hat ihn die Zeit wohl entdeckt und ihn mit einer – hoffentlich anständig bezahlten – Planstelle gelockt. Oliver schreibt
– hier zur Leistung der DFB-Elf
– hier zu unserer kurzsichtigen Russland-Sicht
– und hier interviewt er einen demokratischen russischen Fußballfan, Anhänger des Spitzenvereins und Armeeclubs ZSKA Moskau; Oliver Fritsch ist ein sehr politischer Kenner der Fanszene.
Zu letzterem noch ein Nachwort: kürzlich musste ich bei einer Party unter politisch Gleichgesinnten wieder feststellen, wieviel Ahnungslosigkeit über die politischen Verhältnisse in der Fußballfanszene besteht. Das kommt wohl noch aus einer Zeit, in der man es sich leisten zu können glaubte, den Fußball zu ignorieren. Die Zeiten sind vorbei. Wer in einer sich segmentierenden Gesellschaft glaubt, sich für relevante gesellschaftliche Felder nicht analytisch interessieren zu müssen (was ja nicht heisst, dass sie einer*m auch gefallen), der/die wird bestraft, wie z.B. z.Z. ungefähr die Grünen.
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