Ab morgen wird der Schienenverkehr der Deutsche Bahn AG zwischen Unkel und Troisdorf, mitbetroffen also Bonn-Beuel, weitgehend eingestellt – Bauarbeiten, bis zur WM (S13-Ausbau, Brückensanierungen, Schienenerneuerungen). Heute war der letzte Tag davor, und Kompliment: die “Vorbereitung” darauf ist heute gut gelungen.
Mein Versuch, heute vormittag den Bahnhofszugang in Troisdorf zu finden, gelang nämlich bereits überhaupt nicht. Das Bahnhofsgebäude, noch der schönste Teil dieses menschenfeindlich gestalteten Geländes, das eher einer von ICEs zu passierenden Milchkanne ähnelt, war schon seit über 10 Jahren ausser Funktion und wurde darum abgerissen. An der gesamten stadtseitigen Front dieser Milchkanne steht jetzt ein rechteckiger Rohbau, mit Baugerüsten verkleidet. Nur aussergewöhnlich Ortskundige entdecken am Baugerüst entlang einen mauselochgrossen Zugang zur Unterführung unter die Bahnsteige. Diese bieten, da ist Umgewöhnung nicht erforderlich, im Prinzip keinen Wetterschutz gegen gar nichts. Gemäss der DBAG-Logik, dass das einzige, was den Betrieb stört der Kunde ist, und das einzige, was die Rentabilität stört, Personal – ist niemand da, zum Beraten, Verkaufen, Weiterhelfen. Sensation immerhin: die Aufzüge funktionierten.
Aufgrund der geschilderten Gegebenheiten verpasste ich meinen Zug nach Beuel. Der nächste, planmässig gut 20 Minuten später, war mit 10 Minuten Verspätung angekündigt. Das konnte ich erst oben am Bahnsteig feststellen, nachdem ich mir vorher unten am Automaten Tickets (inkl. Fahrrad) gezogen hatte. Selbst weiterfahren, nachdem die Tickets schon bezahlt waren? Nöö, 10 Minuten halte ich aus.
Als soeben am entfernten anderen Bahsteig die S-Bahn nach Siegburg eingefahren war, wurde die Verspätungsankündigung auf 20 Minuten verdoppelt, Bahnsteigwechsel mit Fahrrad nicht mehr möglich.
Tja, wenn ich das alles vorher gewusst hätte, dann hätte ich mich schon so verhalten können, wie ich es ab morgen muss.
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