Mehr Kontrast in der Überschrift geht nicht. Joachim Król, ungefähr gleichaltrig mit mir, wanderte ungefähr zur gleichen Zeit wie ich aus dem Ruhrgebiet aus, und fuhr ungefähr genau so lange mit dem D-Zug nach Süden. Was für mich von Essen-Altenessen aus in Bonn endete, brachte ihn von Herne aus bis Köln. Wobei: dass zu jener Zeit D-Züge aus Herne losfuhren, verbreitet Król als Fake-News; die fuhren aus Wanne-Eickel, das ist heute Herne, war aber damals selbstständig. Heute zeigte er im DLF-Kultur der Ost-Adeligen Liane von Billerbeck, seine Kölner-Südstadt, und erzählte da so nebenbei die Geschichte der Auswanderung aus dem Ruhrgebiet des Strukturwandels. Der Erfolg der Bildungsexpansion bis hinunter zu den Kindern der Arbeiterklasse hatte das Ergebnis, dass die nach der Ausbildung zuviel wussten, und schnell weg wollten. In der Kulturszene und an den Hochschulen gab es einfach nicht genug Arbeit für alle, Politik im Ruhrgebiet motivierte schon immer zum Flüchten, was-mit-Medien konnte zwar studiert werden, aber dass auch neue, moderne Strukturen entstehen, das zu verhindern war das ganze Sinnen und Trachten der 2-3 Milliardärs-Verlegerfamilien im Ruhrgebiet, gegen die zu regieren als politischer Selbstmord galt. Für Król und mich ist es ziemlich gut ausgegangen. Im Rheinland is’ auch sch….., neenee, nicht was Sie denken, schön!
Aber natürlich gibts hier auch Schattenseiten. Als hätte ich es als Kontrast bestellt, räumte der General-Anzeiger (ausgerechnet) dem Herrn Smerling (ausgerechnet) eine ganze Seite ein, um der Stadt vorzurechnen (kann er rechnen?), welche Chancen sie vertue. Wie konnte es so weit kommen? Ist die Kulturredaktion des GA dement? Oder wurde sie von jemand kaltgestellt? Sind die leitenden Redakteur*inn*e*n noch ahnungsloser, als grosse Teile der Bonner Kommunalpolitiker*innen sowieso sind? Wer mit öffentlicher Verantwortung den Klüngelskerl Smerling für satisfaktionsfähig hält, der*die sollte sich lieber schnell eine neue Aufgabe suchen. Sonst könnte es sehr, sehr teuer werden.
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