Seawatch / Frauen-WM / Flaßpöhler und Habermas
Die von der Seawatch geretteten Passagier*inn*en sind in Panik. Sie fürchten dorthin zurück deportiert zu werden, von wo sie geflohen sind. Doch wovor nochmal genau? Darüber können leider keine mediengerechten Bilder gesendet werden. Zu gefährlich für Journalist*inn*en. Immerhin traut sich einer noch zu berichten, der sich aus sichereren Nachbarländern telefonisch sachkundig macht: Mirco Keilberth/taz. Doch warum nur der Eine?
Die US-Frauen, zumindest ihre Kapitänin, erregen Aufsehen damit, dass sie jetzt schon bekanntgeben, im Falle des Titelgewinns bei der Frauen-WM auf einen Besuch im Fucking White House verzichten zu wollen. Das ist ihre Art des emanzipatorischer Militanz. So weit sind die Italienerinnen noch nicht. Nachdem ihre Männer, ähnlich wie die Deutschen, zuletzt vorwiegend versagt haben, gewinnen sie im Fußball endlich verdiente Aufmerksamkeit. Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen. Hier, beim Zusehen, sieht Experte Fritz Eckenga (mit einer BVB-Dauerkarte ist mann automatisch Experte) Probleme aufkommen. Die DFB-Frauen könnten beim Weg zum Titelgewinn entscheidend gehemmt sein durch die Aussicht, dann von Don Infantino abgeschleckt zu werden. Ja, das wäre plausibel …
Svenja Flaßpöhler wurde hier schon gelegentlich erwähnt. In der #metoo-Debatte besetzte sie erfolgreich eine Nische im Diskurs, die von zahlreichen Medien gerne gebucht wurde. Sie beherrscht das Rollenspiel, das der Markt verlangt, Das finde ich nicht verwerflich, sondern eine intelligente Art, sich und ggfls. sogar eine Sache interessant zu machen. Viele Gutmeinende beherrschen das bedauerlicherweise nicht wirklich. Wenn sich bei dieser Art Diskursstrategie jedoch unseriöse Wiederholungen, die in anderen Zusammenhängen schon mal Propaganda genannt werden, einschleichen, kann es auf den Märkten, die Frau Flaßpöhler bespielt, peinlich werden. Patrick Bahners/FAZ meint, sie beim Missbrauch eines Habermas-Popanzes erwischt zu haben. Beeindruckend, oder?
Letzte Kommentare