4,2 Mio. sahen gestern ein Frauen-WM-Halbfinale “ohne deutsche Beteiligung”. Die Teams der USA und Englands boten vor allem in der ersten Halbzeit vollendeten Weltklassefussball. Die drei Tore zum 2:1 der USA hatten von der Entstehung bis zur Vollendung ein Präzisionsformat, an dem sich Männer wie Mats Hummels oder Günter Netzer den Rest ihres Lebens abarbeiten können.
Der DFB dagegen blamiert sich nach Kräften und versucht der SPD dabei den Rang abzulaufen. Das ist Kreisliga. Es wirft die Frage auf, ob es nicht neben der Tatsache, dass das Grundgesetz kein Recht auf Pressezensur vorsieht, eine gesetzliche Verankerung von Auskunftspflicht für staatliche, öffentliche, öffentlich-rechtliche und gemeinnützige (= öffentlich geförderte) Stellen, Einrichtungen, Anstalten und Unternehmen geben müsste. Die heute gern geübte dauerhafte Ablehnung von Interviews durch Bundesministerien u.a. muss beendet werden. Sie haben die Pflicht öffentlich Auskunft zu geben und Rechenschaft abzulegen.
In dem oben verlinkten Fall waren die Spielerinnen auskunftsfreudiger als ihre Sprachregler beim Verband. Der muss sich geschmeichelt fühlen, dass die Frauen einen Rang unter den besten 8 der Welt erspielten. Seine eigene Regentschaft über den Frauen- und Mädchenfussball ist allenfalls Kreisliga. Bernd Schröder, Ex-Trainer von Turbine Potsdam (1971-1992, 1997-2016, je sechsmal DDR- und BRD-Meistertrainer) hat Berufskolleginnen als Konkurrentinnen zwar nie souverän ausgehalten, hat aber zweifellos (sehr viel) “Ahnung” von Frauenfussball. Und Alina Schwermer/taz ist eine so kenntnisreiche Journalistin, dass sie sich jedes Recht auf Kritik erarbeitet hat, anders als die zahlreich mäkelnden Jungs. Hervorzuheben ihr Porträt der US-Trainerin Jill Ellis (veröffentlicht vor dem 2:1 gegen England) und ihre Kritik nach dem Ausscheiden des DFB-Teams.
Letzte Kommentare