Kann sich der angeblich “finanzkräftigste Oberligist in ganz Deutschland” (Stand dieser Erkenntnis des Trainers von Eintracht Rhynern, das liegt an der Autobahn hinter Hamm: 2014) die Dritte Liga nicht leisten? Will er jedenfalls nicht. 49% des Tabellenführers der Regionalliga West SV Rödinghausen gehören der Sportmarketing am Wiehen GmbH & Co. KG. Die wiederum gehört der H. Finkemeier Verwaltungs-Gesellschaft mbH. Ich vermute mal, da gehts für irgendjemand ums Steuernsparen.
Diese Geldgeber haben dem SV-Rödinghausen 2011 ein Stadion für 3.000 Zuschauer*innen hingestellt. Damals spielte die Mannschaft in der Bezirksliga, also da, wo heute der SV Beuel 06 um den Klassenerhalt kämpft (es sieht gut aus). Wie jeder Westfale werden die Rödinghausener fuchsteufelswild, wenn ihre Gegner öffentlich auf ihre finanzielle Ausstattung hinweisen. Das ist “Neid” und in Deutschland gesellschaftlich geächtet.
Jetzt sind sie Erster in der 4. Liga und drohen sportlich aufzusteigen. DFB-Lizenzbedingung dafür ist ein Stadion für 10.000 Zuschauer*innen – das brauchen sie in der 4. Liga eigentlich auch, und zwar immer wenn RW Essen kommt – oder: Heimspiele woanders austragen. Das ist der H. Finkemeier Verwaltungsgesellschaft mbH und der Sport-Marketing am Wiehen GmbH & Co. KG offensichtlich zu teuer und vielleicht auch zu blöd. Rentiert sich nicht. So ist der moderne Fußball.
Für den in der 4. Liga um den Klassenerhalt kämpfenden Bonner SC – sieht, nunja, nicht so gut wie bei Beuel 06 aus – ändert sich dadurch leider nichts. SC Verl, RW Essen und RW Oberhausen bekommen dadurch realistischere Aufstiegschancen. Ich wäre dann für Verl, die interessieren mich am wenigsten. Die andern beiden würde ich gerne noch mal im Sportpark Nord spielen sehen.
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