Gesellschaftspolitisch ist derzeit einiges im Gange. Die Bundesregierung, die Ministerpräsidenten und die Kommunen sind zum stringenten Handeln gezwungen. Das Conora-Virus hat Deutschland, Europa und die ganze Welt im Würgegriff. Diskussionen sind aktuell tabu. Und alles das, was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet, wird außer Kraft gesetzt. Lediglich der Konsum und die Versorgung mit Lebensmitteln sind gesichert. Der Historiker René Schlott sprach heute zu diesem Thema auf WDR 5.
Nach dem Ende der Pandemie werden wir feststellen, dass sich unsere Gesellschaft verändert hat. Tausende Kulturbetriebe werden pleite gehen und die Krisenmanager werden die Alternativlosigkeit ihres Handelns konstatieren. Aber muss es so weit kommen?
Nein. Deshalb sollten in den Krisenstäben nicht nur Mediziner, Politiker und Verwaltungsbeamte sitzen, sondern auch Psychologen, Soziologen und Philosophen. Denn es muss wissenschaftlich analysiert werden, wie die restriktiven Maßnahmen auf die Menschen, unsere Gesellschaft und die Demokratie wirken. Zu Zeiten des Krisenmanagers Helmut Schmidt waren diese Aspekte noch unterentwickelt. Aber heutzutage könnten sich die Popolisten und Despoten dieser Welt freuen, wenn der öffentliche Diskurs, der Dialog und die Empathie unter die Räder kommen.
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