Ein neuer Blog ist zu begrüssen. Es gibt ihn schon ein paar Tage. Ich hatte davon gehört und ihn erst gestern zum ersten Mal gesehen. Und ich entdecke gedankliche Ähnlichkeiten. bruchstuecke-Macher Wolfgang Storz ist ein erfahrener, politisch denkender Journalist. Wahrgenommen hatte ich ihn als FR-Chefredakteur, der den Job 2006 lieber schmiss, als das Zusammensparen ihrer journalistischen Leistung zu exekutieren. Später wurde er Mitherausgeber des Freitag, rettete ihm, mit 5 weiteren Personen, das Leben. Damals las ich viele seiner Texte mit grossem Gewinn: sie verzichteten auf den Gestus des Bescheidwissens, liessen mich als Leser an Storz’ Nachdenken teilhaben. In Zeiten vieler doktrinärer Auseinandersetzungen empfand ich das immer als sehr wohltuend.
Nachdem ich ihm und seinen Freitag-Mitherausgeber*inne*n mit dem Tipp, sich mal an Jakob Augstein zu wenden, vermutlich so ungefähr ihre Altersversorgung gerettet hatte, haben wir uns auch persönlich kennen gelernt. Meine Leseeindrücke bestätigten sich auch im Gespräch. 2015 wurde Storz von einigen heftig für seine “Querfront”-Studie für die Otto-Brenner-Stiftung angegriffen und angefeindet. Daran habe ich nicht teilgenommen. Mann und Frau muss darüber sachlich streiten können. Viele von Storz dort aufgeschriebenen Erkenntnissen können ebenso gut als Hilfe zu bündnispolitischer Hygiene dienen. Es ist auch das immer eine Abwägung – es ist Politik.
Storz hat in der Griechenlandkrise den Oxiblog mitgegründet. Nun also grüsse ich bruchstuecke.info mit freudigem Interesse, und hoffe auf häufige Kooperation.
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