Politische Absicht des Deutschlandfunks?
Die Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Deutschland, Esther Bejarano, schrieb am 26. Januar 2020 einen Offenen Brief an Bundespräsident Steinmeier und an Bundeskanzlerin Merkel sowie an „alle, die wollen, dass Auschwitz nie wieder sei!”. Darin fordert sie: „Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“ Eine anschließende Petition unterzeichneten bisher über 100.000 Menschen).
Der Tag ist in diesem Jahr in Berlin einmalig ein gesetzlicher Feiertag. AfD-Fraktionschef im Bundestag, Gauland, lehnt das ab. Und das war dem Deutschlandfunk eine mehrfach wiederholte „Nachricht“ wert. Die Initiative von Esther Bejarano wird dabei lediglich angehängt. Der Deutschlandfunk verhilft damit einer Partei zu politischer und medialer Aufmerksamkeit, die in Zeiten von Corona so gut wie nichts zu bestellen hat. Zugleich relativiert der Sender eine geschichtliche Würdigung, die seit der als „historisch“ bezeichneten Rede – zum 40. Jahrestag 1985 – des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gilt:
„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.”
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