Wie in Schalke, nur grösser, so stellt sich der abstürzende FC Barcelona dar. Die kriminelle Führung des Klubs (“Més que un club“) hat schon lange abgewirtschaftet. Steuerhinterziehung ist, wie immer bei organisierter Kriminalität, noch der geringste Vorwurf, dem sie ausgesetzt ist, aber für tapfere Staatsanwaltschaften oft der beste Angriffspunkt. Die sportliche Führung der Mannschaft, Lionel Messi, ist aus dem Alter raus, als sie sich das noch gefallen liess. Xavi Hernández steht schon bereit, zählt aber eher zur Laporta/Guardiola-Fraktion des bürgerlichen katalanischen Nationalismus, als zur jetzigen Führung, die keine Allergien gegen spanische oder brasilianische Faschisten hat. Ein Fenster der Gelegenheit für Real Madrid und die ihnen nahestehende rechtsreaktionäre PP. Die katalanische Fraktion scheut sich allerdings ihrerseits, ihre zweifelhaft-besonderen Beziehungen zu arabischen Feudalregimen offenzulegen und zu begründen.
Wie froh können wir da über die wahre Borussia sein. Fast eine Woche benötigten die Kollegen von seitenwahl.de, um eine Saisonbilanz vorzulegen. Gut abgehangen liest es sich immer noch behaglich und angenehm. Warum regiert solche Vernunft nicht überall? Nun, wenn sie das täte, wären wir vielleicht nicht Vierter, als bester konzern- und diktatur-unabhängiger Verein, geworden.
Und nachdem nun alle Hymnen auf Jürgen Klopp abgesungen sind, und diese Marketingmaschine vermutlich an der Haustür jedem Oppa einen Gebrauchtwagen andrehen könnte, oder in jeder Stadt, in der er arbeitet, zum Bürgermeister gewählt würde, lesen Sie doch zum Abschluss mal was ganz Anderes: Jürgen Roth/Junge Welt spricht mit Stefan Gärtner/Titanic. (Dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv.) Beim Lesen wurde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass Letzterer mal Fan des Fußballkonzerns aus dem süddeutschen Raum war, was Zweifel an seiner Kompetenz sät … Dass so einer Rechnungen mit Klopp offen hat, liegt nahe.
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