Von Indien, über Journalismus bis Dinslaken
Seit langem versucht mein Gastautor Dieter Bott die von ihm verehrte Redaktion der Titanic zu einer elaborierten Humorkritik der massenrelevantesten Projekts (5 Mio. Zuschauer*innen, jeden Freitag), der ZDF-heute-show, zu bewegen. Es gibt jetzt eine ernsthafte Erfüllung dieser Forderung, aber nicht von der Titanic, sondern von Markus Metz und Georg Seesslen/”Essay&Diskurs”-DLF. Warnhinweis: es ist nicht lustig, sondern ernsthaft, analytisch und politisch. Der Text ist als Vorkenntnis für die folgenden Hinweise gut geeignet.
Die FAZ leistet sich mit Christoph Hein einen Korrespondenten, der mit weiten Bereichen Asiens vermutlich den grössten Berichtsraum aller seiner Kollegen abdecken muss, und natürlich nicht kann. Aber Mühe gibt er sich. Z.B. berichtet er aus Indien, wo de hindufaschistische Regierung Modi versucht, die Landwirtschaft weltmarktgerecht nach den Wünschen der grossen Agrokonzerne auszurichten, wie es dem “Deutschen Bauernverband” und seinen Lobbyisten im zuständigen Bundesministerium schon vor Jahrzehnten gelungen ist. Komisch: während der Bauernverband hierzulande Teil des Problems ist, leisten indische Bauern massenhaft Widerstand. Das mit den “Bauerndeppen” ist wohl doch nur ein Vorurteil … in Indien jedenfalls.
Harald Neuber/telepolis schreibt über den Mord an dem iranischen Atomwissenschaftler Mohsen Fachrisadeh.
Andreas von Westphalen analysiert die Risiken und Nebenwirkungen des Maskentragens (Spiegelneuronen, Lächeln und D-Lächeln, Unterbindung von Eltern-Kind-Kommunikation, emotionale Ansteckung, Gesicht lesen usw.).
Ekkehard Sieker, im Hauptberuf die Rechercheredaktion der “Anstalt”, schreibt bei telepolis, warum Julian Assange in den USA keine Chance hätte, einen fairen Prozess zu bekommen.
Thomas Knüwer schreibt über die “Marktlücke Nüchternheit” im Journalismus.
In Dinslaken lief ein Wildschwein ins Kaufhaus. Das liest sich lustiger als es ist. Wildschweine sind die Transporteure des Schweinepestvirus, der geeignet ist, der Schweinezucht, wie der Mensch sie kennt, den Garaus zu machen. Gut, das muss mann und frau nicht schlecht finden, alles hat seine guten Seiten. Darüber hinaus ist der Vorfall eine Zeichen für die wachsende Aufhebung der Trennung von expandierender menschlicher Zivilisation und immer enger werdender Wildnis. Daher kommt auch das Coronavirus!
Legen Sie sich also lieber wieder hin. Gleich kommt eine Tatort-Folge in der Regie von Dominik Graf, den ich sehr schätze, heiss empfohlen von Oliver Jungen/FAZ, der meistens einen ähnlichen Glotzgeschmack hat wie ich. Mehr über den Tatort überall, wo Matthias Dell schreibt oder spricht.
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