El-Gawhary / Hebel
In Zuge des Jahrestage-Journalismus für ereignisarme Zeiten wird in vielen Medien der “Arabellion” vor 10 Jahren gedacht. Die reifste Analyse fand ich, wenig überraschend, bei Karim El-Gawhary/taz. Bemerkenswert an diesem immer lesenswerten Autor ist: er beschönigt politische Lagen nicht; er verzichtet auf verkürzende Vereinfachungen, und besonders besonders: er sucht – und findet fast immer – eine politische Alternative zum bestehenden, im arabischen Raum besonders verbreiteten sozialen und politischen Elend. Es gibt nicht viele Journalist*inn*en, die bereit sind, sich dieser Aufgabe immer wieder zu stellen.
Stephan Hebel ist einer der letzten diskursfähigen Redakteure der online hemmungslos boulevardisierten Frankfurter Rundschau. Der Politikteil ist nicht mehr anzuschauen. Im Kultur- und Sportressort sind noch wenige Perlen zu entdecken. Hebel macht einen Versuch, die deutsche Anzisemitismus-Debatte inhaltlich und methodisch zu qualifizieren. Wenn das mal keine Sisyphos-Arbeit ist …
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