mit Update abends
Es gab in Köln früher schon einen Mann namens Lauterbach, dem habe ich gerne zugehört. Der hieß aber Kurt und war vor allem im Karneval aktiv.
Jetzt höre und sehe ich ständig einen anderen, den Karl Lauterbach. Doch warum ist das so?
Prof. Karl Lauterbach repräsentiert wie kein anderer in der Öffentlichkeit die SPD-Gesundheitspolitik. Nur innerhalb der SPD-Fraktion spielt er zumindest formal keine Rolle.
Karl Lauterbach war auch mal vom 29.1. 2018 bis 15. 10. 2019 im Ausschuss für Gesundheit, aber nur als stellvertretendes. Mitglied. Vom 04.12.2017 bis 24.09.2019 war Lauterbach auch stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender.
War, wohlgemerkt. Seit 2019, also seit immerhin zwei Jahren hat Karl Lauterbach in der SPD-Fraktion keinerlei Funktion, außer dass er im Bundestag sitzt. Wissen Sie wie SPD-Gesundheitspolitiker heißen? Ich auch nicht, habe mal nachgeschaut: Die Obfrau und Sprecherin heißt Sabine Dittmar und sie ist Ärztin. Die weiteren ordentlichen Mitglieder der SPD im Gesundheitsausschuß heißen: Dirk Heidenblut, Hilde Mattheis, Claudia Moll, Bettina Müller, Martina Stamm-Fibich, Marja-Liisa Völlers. Warum hört und sieht man nichts von diesen Gesundheitspolitikern?
Vielleicht weil sie keine Rolle spielen? Jedenfalls eins machen sie offenbar nicht – den Minister und dessen Geschäfte kontrollieren.
Update abends: Diesen Text habe ich auch den genannten Gesundheitspolitiker*inne*n zugeschickt und erhielt eine, wie ich finde herzerfrischende Reaktion aus dem Büro der tatsächlichen gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar. Darin heißt es: “Ich kann Ihnen versichern, dass die genannten Mitglieder der Arbeitsgruppe Gesundheit gute und sachorientierte gesundheitspolitische Arbeit leisten.” Ich könne mir ja sicher vorstellen, dass die Arbeit sehr zeitintensiv sei und dass daher in der Regel auch am späten Abend interne Berichterstattergespräche innerhalb der Fraktion, mit dem Koalitionspartner und dem Ministerium angesetzt werden. Dann folgt ein Satz, der sich vielleicht auf den mit Ausschußarbeit nicht sonderlich belasteten Abgeordneten Lauterbach bezieht: “Andere Kollegen wiederum sind hier nicht eingebunden und haben daher die Zeit für Talkshows und öffentlichkeitswirksame Auftritte.”
Und das wundert Dich?
Karl Lauterbach arbeitet 26 Std/Tag. Man muss Ihn nicht mögen, aber er hatte bisher immer Recht in der Pandemie.
Norbert Mülleneisen (Pneumologe)
Karl Lauterbach war auch schon früher – wenigstens 2018 bis 2019 Mitglied im Gesundheitsausschuss; und zwar als Obmann der SPD. Hier hat der Autor nicht korrekt recherchiert.