Hier im Beueler Extradienst – und nur hier – wurde am 12. März 2021 gefragt welche Rolle der “SPD-Gesundheitspolitiker” Karl Lauterbach im Bundestag hat: Was ist Lauterbach? Nun bemerkt auch die Süddeutsche Zeitung eine gewisse Diskrepanz zwischen dem Medienstar Lauterbach und dessen Tätigkeit im Bundestag. “Wo Karl Lauterbach schweigt” überschreibt Mike Szymanski seinen Bericht. Er weist darauf hin, dass der von früh morgens bis abends medial präsente SPD-Politiker an seinem Arbeitsplatz, dem Bundestag im Grunde keine Rolle mehr spielt. Als Redner war er dort das letzte Mal am 16. Januar 2020 um 9.10 h – zum Thema Organspendepraxis. Die Süddeutsche bemerkt auch, dass Lauterbach nur noch einfacher Abgeordneter ist – und wundert sich darüber, dass er dennoch beim jüngsten Auftritt Spahns in der Bundespressekonferenz mit auf dem Podium saß. SZ: “…und da sah es aus, als hätte Deutschland zwei Gesundheitsminister den Spahn und den Lauterbach.”
Man darf gespannt sein, wie sein mediales Auftreten bei den Parteitagsdelegierten ankommen wird, die Ende April die NRW-Landesliste der SPD für die Bundestagswahl aufstellen. Aufgrund seiner neuen Funktion als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion führt dieses Mal der Parteilinke Rolf Mützenich die SPD-Landesliste an, er ist auf Platz 1 bereits fest installiert (bevor die restliche Liste überhaupt aufgestellt wurde). In den Jahren zuvor mußte Mützenich stets um seinen Wahlkreis kämpfen. 2017 erhielt er 32,3%, der CDU-Bewerber bekam im Wahlkreis 95 (u.a. Ehrenfeld) 27,6 %, Grüne 13,2% und Linke 9,7%. Lauterbach erzielte im Nachbarwahlkreis Leverkusen 38,7% der Kandidat der CDU erzielte dort 30,8%, der Grüne nur 5,1 %. Das könnte im September diesen Jahres ganz anders ausschauen.
In den SPD-Bezirken werden die Wunschlisten nun aufgestellt, es herrscht großes Gedränge. Ob auch für Lauterbach ein aussichtsreicher Platz übrig bleibt, ist noch völlig offen. Vielleicht kann sich ja Karl Lauterbach nach den Bundestagswahlen ganz auf die Medien konzentrieren …
Ach Herr Prantel