Angst macht krank und rechts
Die Normalen sind das Problem. Sie setzen die Normen. Was ist normal? Was ist Abweichung? Was ist Krankheit? In Demokratien ist das Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlung. Und dabei sind bekanntlich nicht alle gleich. Interessen sind unterschiedlich stark ausgerüstet. Die Stärkeren setzen sich durch, bis in die Wissenschaft. Wer und was das ist, ist jedoch nicht determiniert, nicht zwangsläufig. Es ist beeinflussbar. Da es unser aller Leben stark bestimmt, lohnt es sich an dieser Beeinflussung teilzunehmen.
Dafür leistet Stephan Schleim/telepolis seit langem wertvolle Beiträge. Heute geht es bei ihm mal wieder um “Psychiatrie: Gebt das medizinische Modell endlich auf! – Psychische Störungsbilder werden medikamentös behandelt, obwohl sie biomedizinisch gar nicht diagnostizierbar sind – zugleich werden immer mehr Fälle registriert”.
Wohin die Angst politisch führen kann, erläutert Bernhard Schmid an Frankreich. Die Konstellation, die dort bevorsteht, kann auch hierzulande entstehen. Die CDU derangiert sich selbst, und zerteilt sich nach der ersten Schwarz-Grünen oder Grün-Schwarzen Bundesregierung. Die Grünen sind – frei von materialistischer Analyse und praxistauglicher Friedens- und Entspannungspolitik – nach einer Regierungsperiode geliefert. Und die Linke macht keinen gesellschaftlich geerdeten und bündnisfähigen Eindruck. Alles Ähnlichkeiten zum real existierenden Frankreich, dem wichtigsten Partner Deutschlands in der EU.
So dumm könnte es laufen. Muss es nicht.
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