Es gibt Wichtiges – sogar im Wahlkampf
Mir ist zwar nicht bekannt, ob sich irgendeine Partei dazu positioniert hat, auch die TV-Virologen der Charité nicht. Oder doch? Brisant ist diese Frage vor allem, weil das Bundesland Berlin bereits heute von einer rot-rot-grünen Koalition regiert wird, und es hier um landeseigene Unternehmen geht. Wichtig ist es allemal. Es geht um die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern. Sie erinnern sich. Es ist gerade mal ein Jahr her, da stellten sich Menschen auf Balkone – die, die sich den Kauf oder die Miete von Balkonen leisten konnten – und klatschten. Für all die “systemrelevanten” Berufe, die trotz Corona-Lockdowns zur Arbeit erscheinen und sich der Ansteckungsgefahr ganz ohne Homeoffice aussetzen mussten. Berufsrisiko.
Zahltag ist dann bei Tarifverhandlungen, nicht nur für Lokführer*innen. Da merken dann plötzlich die Menschen von den Balkonen, ach Du Schreck, das nervt mich ja. Ich kriege nicht mehr die Dienstleistung, die ich jetzt gerade will (oder brauche). Ja, liebe Mädels und Jungs, exakt das ist der Sinn von Streiks. Und ein Grundrecht.
Ich freue mich sehr über den berechtigten Arbeitskampf an den Berliner Krankenhäusern. Langsam aber stetig gelingt ihm der Aufstieg über die Dorfmedien hinaus in überregionale Berichterstattung. Bis in die Bundesliga der Tagesschau. Oder in die Frühsendung des DLF.
Hintergrund ist eine sichtbare Modernisierung der Gewerkschaftsarbeit, meiner Gewerkschaft. Von den USA lernen heisst siegen lernen. Ja tatsächlich, das klingt absurd, aber es geht.
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