Die Weltraumfahrt des Jeff Bezos
Eine wirklich überraschende, neue Nachricht ist das nicht. Vor Jahren hatte ich einen Zimmernachbarn im Krankenhaus, der Stadtbahnfahrer war. Er fuhr zwischen Godesberg und Tannenbusch, wohnte rechtsrheinisch nördlich von Beuel. Er versicherte mir, niemals als Fahrgast mit einer Bonner Stadtbahn mitzufahren – viel zu gefährlich. An ihn musste ich bei diesem Bericht von Martin Holland/heise über Bezos’ Raumfahrtfirma Blue Origin denken.
Wie gefährlich eine Bonner Stadtbahn fahren kann, wurde wenige Jahre nach meinem Krankenhauszimmergenossen für die Allgemeinheit aktenkundig. Fahrgäste mussten sich selbst das Leben retten, und haben diese Aufgabe bravourös gelöst. Held*inn*en, die “den Laden am laufen halten”.
Bezos dagegen? Wer würde weinen, wenn die Welt ihn durch sein eigenes Verschulden verlieren würde? Eine Erbengemeinschaft würde in Kriegszustand verfallen. Andere würden sein Amazon-Ungetüm filettieren und fressen. Das ist die Ökologie des real existierenden Kapitalismus, der toxische Arbeitsbeziehungen, die dem Innenbetrieb von Sekten gleichen, zur Regel macht.
Die bessere Lösung wäre, die US-Regierung und die EU könnten sich entschliessen, den Konzern und vor allem seinen Datenschatz zu vergesellschaften und unter Schutz zu stellen. Denn nach meinem Rechtsverständnis und dem des Bundesverfassungsgerichts, hat der Konzern all das gestohlen. Aber ich bin ja auch schon alt …
Letzte Kommentare