Wer sowas kauft/fährt, für die*den ist unauffällig bleiben und andere-nicht-belästigen-wollen keine Option. Heute mittag am Adenauerplatz, an der Spitzkehre zwischen den beiden Haltestellen., dort, wo das Rechtsabbiegen Richtung St. Augustin/Siegburg verboten ist. Wer es dennoch versucht, muss abwarten, bis die Fussgänger*innen von und zur Linie 66 durch sind, also dann, wenn hinter ihr*ihm die Ampel bereits wieder auf Rot wechselt. Heute geschah es, wie so oft.
Unmittelbar dahinter wartete ein gelber Porsche, dass es weitergeht. Auf der linken Spur war alles frei, sie*er hätte vorbeiziehen können. Stattdessen: Hupe im Powerplay. Niemand konnte die Szene entgehen.
Sekunden zuvor hatte ich einen Blick auf den öffentlich aushängenden General-Anzeiger geworfen. Krawalljournalist Holger Willcke, ausgerechnet. erregt sich über das schlechte Benehmen in der Beueler Bezirksvertretung (alles Paywall; komisch: immer dann, wenn ich nicht hingehe). Er bekam von seiner Redaktion mehr als eine halbe Zeitungsseite. Hätten sich alle anständig benommen, wäre es wahrscheinlich nicht halb so viel geworden.
Wenn das “der*die Deutsche” an sich ist, was ist dann von “unseren” Politiker*inne*n und Medien zu erwarten? Einerseits zwei Welten in der Sache, andererseits sind wir uns doch sehr ähnlich, wie ein gelber Porsche. Eine ehemalige Wohngenossin von mir, kluge sympathische Frau, ist seit 2019 “Leiterin der Hauptabteilung Personalwesen Geschäftsleitung und Produktion der Porsche AG in Zuffenhausen”.
Am Beueler Rheinufer dann: sehr viel Verkehr, Staus am Bahnhöfchen, aber ohne Autos. Viel Sonne, und alle entspannt und dankbar für das schöne Licht. Geht doch.
Ein gelber Porsche 911 S Targa Bj. 1974 stand vor Momo, als ich heute um halb fünf da einkaufte. DER braucht nirgendwo zu hupen, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Nee, der, den ich gesehen und gehört habe, war ein weit jüngeres Modell. Also jedenfalls das Auto.