Medienrassismus auf Staatskosten
Die taz wird von ihrer Branche gelegentlich für ihre kreativen Schlagzeilen gelobt. Die zum gerichtlichen Erfolg des Hamburger Fussballprofis Bakery Jatta “Ende einer Kampagne” ist nicht nur nicht kreativ – sie ist auch voreilig.
Zu einer Kampagne gehören nämlich nicht zwei, sondern nur eine Seite. Die besteht aus einer Achse zwischen Springerkonzern und Hamburger Staatsanwaltschaft. Ich weiss nicht, was die in Hamburger Platt dazu sagen. Hier im Rheinland heisst das: “Mann kennt sisch, mann hilft sisch.” Wenn es nur nicht solche rassistischen A….löcher wären.
Andere Medien berichten bereits clickbaitinghaft von “Staatsanwaltschaft hat noch eine Hintertür”. Widerlich, ein rassistischer Feldzug auf Steuerzahlerinnenkosten gegen einen jungen Mann, der Fussball spielen und davon sicher leben will, mit dem schweren Nachteil schwarz zu sein.
Noch merkwürdiger als die Hetze aus dem Springerverlag, die ist ja seit Jahrzehnten gewöhnlich, berührt mich die Pflegepolitik von Wikipedia in Jattas Eintrag. Dort wird der Hetze gegen ihn mehr Raum gegeben, als seinen sportlichen Leistungen.
Die sind angesichts des Stresses, dem er dauerhaft nun schon seit Jahren ausgesetzt wird, mehr als erstaunlich. Seit Herbst 2018 hat er sich einen Stammplatz in der ersten Mannschaft erspielt, sehr mannschaftsdienlich nicht nur als Torschütze, sondern vor allem als Vorlagengeber. In der gegenwärtigen Saison kam er in allen Ligaspielen zum Einsatz, erzielte 3 Tore und bereitete 6 vor. Damit ist er in seiner Mannschaft der drittbeste “Scorer”. Der entsprechende Statistikkasten von Wikipedia dagegen bricht 2019 ab, mit Beginn der Kampagne von Springer und Staatsanwaltschaft.
Es gibt sicher Flüchtlinge, denen es weit beschissener geht, als einem erfolgreichen Fussballprofi. Zumal die Kampagne – bisher – Verein und Mannschaft in Solidarität zusammengeschweisst hat. Der Vorgang zeigt aber das ganze Ausmass von rassistischer Niedertracht, das die deutsche Medienkonzernblase in Handlungseinheit mit staatlichen Ermittlungsbehörden aufzubringen in der Lage ist.
Justizsenator bei Beginn der Kampagne war Till Steffen (Grüne), seit 2020 ist es Anna Gallina (ebenfalls Grüne).
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