“Raus aus der Düsternis!” von Roland Appel war heute so eine Art “Tagesbefehl” dieses Blogs. Die spannendste Frage, die mir nach der Lektüre in den Sinn kam: geht das nur ohne oder auch im Kapitalismus? Ist das nicht nur billiger Reformismus, von mir aus auch grüner? Die spannende Frage, die sich aus einem solchen Gedanken ergibt ist direkt: in diesem oder in einem anderen Leben? Das ist die Frage, die ich an die Revolutionär*inn*en zu richten pflege – schon als jugendlicher Jungdemokrat tat ich das – die für bürgerliche Reformismen keinen Finger zu rühren bereit waren. Am liebsten sind mir da eher die, die nicht nur was von Dialektik verstehen, sondern sie auch leben können. Viele sind es leider nicht.
In diesem Sinne habe ich mich in “Die LNG-Falle” ein weiteres Mal mit Robert Habeck rumgeärgert. Was hat der Ankauf von Flüssiggas, und was hat die Planung von deutschen LNG-Terminals mit der Klimawende zu tun? Haben Sie dazu eine Idee? Ich gestehe, ich bin kein Experte. Ich lese nur.
Ist das nicht ein perfekter Moderationsübergang zu meinen Lesebefehlen “Poker” sowie zu der Befehlssammlung “ÖPNV-Netzticket sofort!”? Im Erstgenannten geht es um den Fälligkeitstermin 4.4. für russische Auslandsschulden, sowie um Sägearbeiten an Karl Lauterbach. Der zweitgenannte Text behandelt die Schnapsidee des 9-Euro-Tickets, obwohl doch in Österreich bereits ein weit sinnvolleres Klimaticket vorgemacht wird. Die weiteren Themen sind der Frauenfussball-Classico, ein traumhaftes Ereignis, der nicht minder traumhafte Profit eines deutschen Pharmakonzerns, sowie lesenswerte Berichte von der SXSW in Austin/Texas.
Roland Appel hat einen privaten E-Mail-Verteiler von rund 800 Personen. Geschäftsfreunde, Liberale, Grüne Linke. Heute nacht hat er mal wieder auf eine Auswahl von Texten hingewiesen. Seine unregelmässigen – meist wöchentlichen – Rundschreiben machen sich in der Lesestatistik sofort bemerkbar. Es beweist, dass, was ich immer hasse, wirkungsvoll ist: Werbung. Ich bin aus dem Alter raus, aber jede*r, wie sie*er will.
Das Rheinland wurde heute nach vielen trockenen Wochen endlich wieder sanft gewässert, zunächst eher befeuchtet. Wir habens hier gut, und werden von vielen darum beneidet. Die werden immer mehr.
Und gleich gehts in die Winterbettwäsche.
Ihnen eine gute Nacht und einen guten Morgen.
Martin Böttger
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