Wundersame Bahn XCVI
Bewundernswert. Der Fahrkartenschalter am Bahnhof Beuel ist weiter besetzt, mit einem richtigen Menschen. Keine Warteschlange. Immerhin: als ich fertig war, kam direkt weitere Kundschaft. Die wichtigsten Infos.
Die Baustelle, in deren Angesicht kaum jemand glauben kann, dass noch Zugverkehr passiert, soll noch bis 2026 dauern. Es besteht also Zeit genug, dass wir uns dran gewöhnen.
Die Existenz des Fahrkartenschalters ist derzeit nur bis 2023 gesichert. Ob es danach weitergeht, muss der auftraggebende Verkehrsverbund (bzw. sein “Zweckverband”?) noch entscheiden.
Ebenso unklar ist, ob und wer der DB das Bahnhofsgebäude abkauft. Die Stadt könnte ein Vorkaufsrecht ausüben. Doch nach meinem fachlich unmassgeblichen Augenschein bleibt die Frage offen, was es da zu “kaufen” gibt. Der DB-Konzern müsste noch ordentlich was drauflegen, damit ihn jemand von dieser selbstverschuldeten, durch jahrelangen Leerstand vergammelten, Bausubstanz befreit.
Der Kollege am Fahrkartenschalter berichtete von Diskussionen, die es in anderen Städten schon gegeben habe, die Fahrkartenschalter an örtlich zentraleren Stellen unterzubringen, und dort, ohne den Bahnhofsbetrieb, mehr Zeit und Musse für qualitative Beratung zu gewinnen. Derartige Versuche seien aber wieder aufgegeben worden. Ich würde hinzufügen: jede*r Bahnbedienstete am Bahnhof ist immer gleichzeitig ein Sicherheitsgewinn. Der grösste Angstraum ist immer Menschenleere.
Immerhin erfuhr ich bei dieser Gelegenheit: am kommenden langen Wochenende, dem letzten vor dem “9-Euro-Ticket”, gibt es wieder Fernzugumleitungen über Beuel. Was will mann*frau mehr? Die Berufspendler*innen haben mein ganzes Mitgefühl – denen bleibt nichts erspart. Am besten krankmelden.
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