ob ich frauen-fussball kucke und die EM im fernsehen sehe, die heute
abend läuft –? im ZDF deutschland-dänemark –oder ob ich im anhang
den neuen band “die dialektik vorlesungen” von adorno von 1963/ 64
lese-?—–wo ich schon im hörsaal dabei saß-?

1.–beim eröffnungsspiel der engländerinnen gegen österreich vorgestern hat
mich besonders der tonfall der kommentatorin beschäftigt–und ich bebe
vor zorn -als dieses konformistische weibs-stück — diese coole
socke— mit ihrer sonor eingefärbten stimme eine der
ball-treterinnen hofiert und hervorhebt –“DIE ist bissig —DIE ist
gallig—DIE zeigt, dass sie was will, auch wenn ihr nicht immer alles
gelingt-“

ist das nicht GRÄSSLICH!? —als müssten die frauen noch immer den
arme-schweine-grillern und – wurstfabrikanten wie dem jungen ULI
HOENESS beweisen, dass sie keinen “mädchenfussball” spielen—wie
angeblich einige fussballer, die mit besonderer härte im spiel ihre
schwulen sexuellen präferenzen meinen tarnen zu müssen——-NEIN
-ich bin “kein schwules weich-ei –und auch kein warm-duscher!”

2 seine (“idiosynkratische”) abneigung . gegen das “UNSÄGLICHE HÄRTE
IDEAL” hat mich für TWA begeistert-(“erziehung nach auschwitz“)
–jenseits seiner radikalen kultur- und kapitalismus-kritik, die mich
auch gegen alle anfechtung des revolutionären proletarischen heldentums
und der gesunden kalt-duscherei immunisiert haben –

3 in der “süddeutschen” von heute freitag 8.7. 22 ist ein recht
belangloses interview mit “der deutschen kapitänin alexandra popp” (Paywall)
abgedruckt–immerhin ist sie durch “die harte schule von
mitspielerinnen wie inka grings, linda bresonik und birgit prinz
gegangen”
sagt alex popp “und das habe ich weitergetragen bis ich
gemerkt habe so komme ich bei diesen (jungen neuen) spielerinnen nicht
weiter”
–seitdem wird der führungsstil reflektiert und demokratisiert–

4 mir hatte schon ziemlich früh in meinem uni-seminar zur “soziale
arbeit mit fussballfans”
–eine aktive studentin und
frauen-fussballerin den star gestochen –und uns über die
unfried-lichkeiten und “nickeligkeiten” im frauenfussball aufgeklärt

5. dass die frauen nicht jedesmal ein grosses bohei machen, wenn es
gescheppert hat sondern klaglos weiterspielen –erinnert an die falsche
bescheidenheit unserer guten schwarzen frankfurter STEFFI JONES -die
sich bis zur peinlichkeit bei 20ger bedankt, dass sie vom DFB so
gefördert wurde –und auch jetzt erklärt sich alexandra popp im namen
ihrer kolleginnen SOFORT zufrieden mit der summe von 60tausend, die ihr
vom DFB als erfolgsprämie zugestanden wird —–obwohl in spanien, usa
und anderswo die materielle gleichstellung zwischen männern und
frauen-fussballerinnen angestrebt wird –

6 aber scheinbar unausrottbar ist die hoffnung “die frauen” mögen es
doch in ihrer vielgestaltigkeit und diversität eines schönen tages
besser hinkriegen, als wir toxisch eingeschränkten männlichen würstchen-

7 ich habe tatsächlich hoffungen nicht nur auf DIE FRAUEN und ihre
friedfertigkeit—- sondern sogar AUCH noch auf DIE CHINESEN gehabt
–kulturell distanziert erzogen spielten sie KÖRPERLOS –statt “in
den mann reinzugRÄTSCHEN”
–und das hiess aus der sicht der
“kommunistischen führung”, dass china im robusten kapitalistischen
weltfussball sich NIEMALS würde durchsetzen können —

als erster coach und trainer und weltmass-stabs-vermittler wurde in den
60er jahren der NPD-sympathisant “schlappi schlappner” vom holz&
bolz-verein SV WALDHOF nach china engagiert——–die älteren erinnern
sich?

8 wenn es nach mir gegangen wäre —und nach allen anderen freunden UND
FREUNDINNEN des technischen und artistischen UND SCHÖNEN fussballs
–dann hätten DIE CHINESEN die kultur-revolution WENIGSTENS IM FUSSBALL
probiert UND DURCHGESETZT –_ und alles gezerre und gedemmel–und
getrete und blutgegrätsche wäre SANKTIONIERT WORDEN UND ins
“umerziehungslager” und ins museum gewandert —und TERRIER wie bertivogts -und ANDERE STINKSTIEFEL HÄTTEN DORT VORTRÄGE GEHALTEN und vom
echten leben und vom kalten duschen und von früher geschwärmt..

9

HEUTE freitag abend 8.juli 21 uhr im ZDF “MÜSSEN DFB-FRAUEN die
SUPER DÄNIN stoppen”
“HART -HÄRTER–HARDER!”“TEAM-kollegin felicitas
rauch: ‘wir wissen wie wir sie aus dem spiel nehmen können, werden ihr
auf den füssen stehen — das mag sie gar nicht”
(BILD–sport seite
11) über dänemarks stürmerin pernille harder. sie erzielte in 134
länderspielen 68 tore”

10 ich tippe auf unentschieden—-LG von -db-

Theodor W. Adorno: Nachgelassene Schriften. Abteilung IV: Vorlesungen. Band 11: Fragen der Dialektik (1963/64) (aus: perlentaucher.de)

Suhrkamp Verlag, Berlin 2021 ISBN 9783518587683, Gebunden, 515 Seiten,58,00 EUR

Klappentext

Im Wintersemester 1963/64 hält Theodor W. Adorno an der Frankfurter
Universität eine Vorlesung, die zum Glutkern seiner Philosophie führt:
der Theorie der Dialektik. In intensiver Auseinandersetzung insbesondere
mit Hegel und Marx profiliert er in Fragen der Dialektik seine eigene
Konzeption von dialektischer Philosophie als einer radikal
nonkonformistischen Denkbewegung, die sich nicht “automatisch
einschnappenden Reaktionen” überlässt. Beim Versuch, zu begreifen, was
sich dem Begriff entzieht, wählt die Dialektik, so wie Adorno sie
versteht, nicht den bequemen Mittelweg, sondern den energischen
Widerspruch, den Gang durch die Extreme “der Sache selbst”. *Das erlaubt
den Blick hinter die Fassade der gesellschaftlichen Wirklichkeit und
markiert zugleich den “Weg ins Freie”*. Fragen der Dialektik komplettiert
die Reihe der drei Vorlesungen, in denen sich Adorno diesem für ihn so
zentralen Thema explizit widmete. 1966 wird er es dann in seinem
philosophischen Hauptwerk Negative Dialektik vollends entfalten, zu
dessen Verständnis diese nun erstmals vollständig edierte Vorlesung
beizutragen vermag. Sie wird ergänzt durch die “Stichworte”, anhand
deren Adorno seine Vorlesung frei sprechend hielt, sowie einen
ausführlichen Anmerkungsteil, der die zahlreichen Bezugnahmen auf
Ereignisse, Personen und Texte nachvollziehbar macht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.07.2022

Rezensent Stefan Müller-Doohm kennt Adornos Schriften en détail. Dennoch
stürzt er sich mit Freude auf diesen Band mit Vorlesungen aus dem
Wintersemester 1963/64, in denen Adorno seine Zuhörerschaft bei der
Entwicklung seiner Gedanken teilhaben lässt. Als Schriftsteller ging es
Adorno um Präzision und Finesse, als Vortragendem geht es ihm eher um
Verständlichkeit, stellt Müller-Doohm fest, der hier noch einmal
Fixpunkte in Adornos Denken aufgegriffen sieht, die immanente Kritik an
Hegel und Marx oder die Konzeption von Dialektik. Für Müller-Doohm ein
hilfreich geführter Gang durch “die Eiswüste der Abstraktion”.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2022

Rezensent Patrick Eiden-Offe lernt in den Vorlesungen, deren letzter
Band nun vorliegt, einen Adorno kennen und lieben, der jenseits des
“Jargons der Dialektik” offene Bekenntnisse abgibt (zu Lukacs), anregend
und einspruchsbereit extemporiert und sogar volkstümlich wird. Ein
Glücksfall, findet er, zumal die Anmerkungen den Leser mit
Hintergrundinfos versorgt. Adornos “joviales Parlando” zu Hegel und Marx
macht dem Rezensenten sichtlich Freude. Umso bedauerlicher findet er es,
dass der freie Vortrag an einer Stelle plötzlich abbricht und Adorno
seinen Text abliest. Eine zweite Enttäuschung ist für ihn das Fehlen
dreier Sitzungen zu Marx. Hier streikte wohl das Tonbandgerät, erklärt
der Rezensent.

Dieser Beitrag ist die Übernahme einer E-Mail des Autors an seine Freundinnen und Freunde. Mehrere Links wurden nachträglich eingefügt.

Über Dieter Bott (Gastautor):