Vor wenigen Tage lobte ich einen Text von John Feffer, der die gegenwärtige Konfrontation der Grossmächte treffend in Beziehung zur Klimakrise setzte. Im gegenwärtigen veröffentlichten deutschen Medienkurs vermisse ich diesen Zusammenhang weitgehend. Die Quelle dieser Übernahme durch die telepolis-Kollegen war ein US-Portal namens TomDispatch, dem nun ein weiterer aussergewöhnlich lesenswerter Text entstammt.
Tom Engelhardt/TomDispatch/telepolis: “Extremes Leben: Wie die USA Klima-Weltkriege auslösen könnten – In den unter Hitzewellen leidenden USA könnten die Trump-Anhänger bald wieder das Ruder übernehmen. Eine Katastrophe für den Klimaschutz. Es drohen Weltkriege im Klima-Stil, wenn die Weltbevölkerung nicht Widerstand leistet.”
Ist das eine Überdosis Pathos, geschwängert vom US-amerikanischen Exzeptionalismus? Kann mann so sehen. Es liest sich eingängig. Aber ist es nicht in erster Linie völlig richtig? Ich bin individuell ein hitzeempfindlicher Fall, geprägt von einem schweren Sonnenbrand als 8jähriger auf dem Grossen Alpsee in Immenstadt. Darum verfolge ich in jedem Sommer die Wetterberichte aufmerksamer als andere. Weil es – hier in den gemässigten mitteleuropäischen Breiten – für mich überlebensnotwendig. ist. Ein ähnlich betagter Freund hat morgen Reiseabsichten nach Paris, dieser Hitze entgegen, unter der Portugal, Spanien und Teile Frankreichs schon seit Wochen leiden.
Pathos? Übertrieben? Vielleicht müssen eher einige endlich aufwachen. Politische Verantwortung? Wer meldet sich?
Coronakrise
Deutschland taumelt weitgehend bewusstlos in die nächste Coronawelle. Es wird angesichts seiner international geächteten, aber dennoch weitgehend durchgesetzten prohibitiven Impfpatentpolitik nicht die Letzte sein. Alte und Vorerkrankte sollen jetzt alle Halbjahre zum Impfen gehen. Je schwächer die Konstitution, umso gefährlicher das Virus. Jedes, nicht nur dieses.
Bonn meldet heute neue Zahlen für die Stadt. Die 7-Tage-Inzidenz ist – auf hohem Niveau – auf 741 zurückgegangen, die Hospitalisierung aber auf 198 gestiegen. Das ist fast so hoch, wie auf den bisher dramatischsten Wellen-Höhepunkten. Glücklicherweise gilt das (noch?) nicht für die Intensivstationen – dort liegen (zahlenmässig unverändert) 20 Menschen, denen alles Gute zu wünschen ist – und ihren Pflegekräften!
EM-TV – ein Ausfall
Die Medienberichterstattung über die Fussball-EM in Kleinbritannien glänzt vor allem durch ihre Ausfälle. Das 5:1 von Frankreich gegen Italien haben die TV-Programme ignoriert. Immerhin wird heute für Deutschland gegen Spanien grosses Besteck aufgefahren. Aber was, wenn Spanien gewinnt?
Ich gestehe: was der taz-Kollege Johannes Kopp typisch selbstreferentiell vermisst, vermisse ich nicht: das Gelabere drumherum. Wenn die Männer 90 Minuten spielen, wird das TV-Glotzprogramm auf 4 Stunden ausgedehnt: Vorhergelabere, Pausengelabere, und noch mehr Hinterhergelabere – nicht zu vergessen: die teure Sponsorenwerbung vorne, hinten, und in der Mitte. Nee danke, da war ich noch nie dabei. In meinen Fussballkneipen stieg sofort nach Abpfiff der Lärmpegel: was die Nasen da schwätzen, das können wir Fans allemal besser.
Was wir nicht genauso gut können, ist das Fussballspielen. Das bewundern wir.
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