Darf der dubiose Hintergrund von Red Bull jetzt in deutsche Medien?

Oliver Mintzlaff ist ein vielbeschäftigter Mann. Nebenberuflich berät er Deutschlands mutmasslich aktuell erfolgreichste deutsche Leichtathletin Konstanze Klosterhalfen, die gleich hier nebenan in Königswinter-Bockeroth aufgewachsen ist. Jede einzelne Medaille wird immer wieder begeistert in der WDR-Lokalzeit abgefeiert, auch wenn der Star bei Nike in Oregon trainiert. Ähnlich gross ist die Distanz zwischen Dichtung und Wahrheit bei Red Bull: nicht Leipzig, nicht Fuschl am See, sondern Thailand.

Nach dem Ableben des rechtsradikal sympathisierenden Minderheitseigners Dietrich Mateschitz trauen sich deutsche Medien neuerdings, den dubiosen thailändischen Hintergrund von Red Bull. der aus dem kriminellen Yoovidhya-Clan besteht, zu thematisieren. Der hier verlinkte Bericht von Felix Lill erschien in den Medien der Funke-Mediengruppe.

Die befindet sich seit nun schon Jahrzehnten in einem Österreich-Alptraum, den ihr ihr damaliger Geschäftsführer Bodo Hombach noch eingebrockt hatte, als sie noch WAZ-Gruppe hiess, und in der Familie Brost sozialdemokratisch gesinnte Teilhaber*innen hatte. Der Wandervogel Hombach hatte noch in jeder Unternehmens- und Parteikasse eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der österreichische Alptraum dürfte der tiefere Grund für die Beißhemmungen zu Mateschitz-Lebzeiten gewesen sein. In diesen Zwergstaaten kennen sich alle untereinander. Nebenan in der Schweiz makelt der kriminelle Infantino fette Unternehmensbeteiligungen – alles getarnt mit Fussball-Mäzenatentum (mehr über diese Wirklichkeit in dieser Fiktion). Beim Neu-Teilhaber Benko sieht es umgekehrt aus – der sucht und findet gute Beziehungen in die deutsche herrschende Klasse. Der ist jung und braucht Subventionsmilliarden – nicht für den Kaufhof, sondern seine Immobilien-Geldwaschsalons.

Das mag die*den Leser*in alles widerlich anmuten. Ist es auch. Aber ich bin für positives Denken. Wenn nun eine Welle von Enthüllungen über den Medienkonzern Red Bull starten sollte, ist das gut und nicht schlecht.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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