Und: der Fuchs Berlusconi im deutschen Hühnerstall
Noch kann niemand verbindlich sagen, wann uns endlich das 29-€-Ticket für Regionalverkehre deutschlandweit angeboten wird. Bund, Länder und kommunale Verkehrsunternehmen sind mit dem Pokern noch nicht fertig. Aber Berlin. Ausgerechnet die, die sonst überhaupt nichts mehr hinkriegen, ob es demokratische Wahlen, der Bau eines Flughafens oder ein Minimum an Höflichkeit und freundlichem Umgang ist, wo sogar Aquarien explodieren, weil es eine Nummer kleiner nicht ging – die bieten ihren Leuten einfach jetzt schon ein 29-€-Ticket an.
Sicher, auch dort bricht alles zusammen, selbstverständlich auch der Verkehr. Schuldig gesprochen werden dann dafür 3-4 halbwüchsige Klimaaktivist*inn*en. Kranke Zugführer*innen haben die genauso, wie wir im Westen. Deren RE1 macht nur noch ein Drittel seiner Fahrten. Wenn das beim NRW-RE1 (Aachen-Hamm) passieren würde, könnte das Berufsleben in NRW ähnlich stillgelegt werden, wie in den Corona-Lockdowns. Der tägliche Zusammenbruch auf dem Kölner Autobahnring ist dagegen schon eine kulturelle Gewohnheit, der die gegenwärtige Podcast-Inflation vermutlich ihre Entstehung verdankt.
Berlusconi ist nicht “ante portas”, sondern schon weiter
Während das deutsche Privat-TV schon halbtot darniederliegt, kommt der Fuchs Berlusconi und frisst die Reste. Juckt das noch jemand? Was will er? Wie will er damit noch Geld verdienen? Welche Kosten können überhaupt noch gesenkt werden? Welche rechte Propaganda verbreiten nicht schon längst Andere? Wär’ das was für den irren Reichelt? Oder wollen die Berlusconis eine Verbindung von CDU und AfD stiften, wie in Italien?
Der alte Silvio wird noch als Popanz durch die Schlagzeile gereicht. Die Politik machen schon die Generationen dahinter, auf die der alte Bekloppte schön den Blick vernebelt und verstellt.
Wenn eine europäische Medienpolitik existieren würde, würde sie sich um Marktorganisation und Spielregeln kümmern. Z.B. um den Bau eines diskriminierungsfreien digitalen für alle – auch die Kosument*inn*en – zugänglichen Marktplatzes mit der Vorschrift des Mikropayments: ich kaufe für ein paar Cent einen Text, oder für 2 € einen Film, ohne Aboverpflichtungen und “Paket”-Ballast. Eine Plattform für alle – nicht in Konzernhand, sondern als digitale Öffentlichkeit. Das wäre Politik. Ich weiss, das erlebe ich nicht mehr.
Und der Berlusconi-Clan gehört zu denen, die das unbedingt verhindern wollen.
In der FAZ-Paywall gibt es ein Porträt des drittreichsten Mannes der Welt Gautam Adani. Befreundet und aus dem gleichen Kaff wie der hindufaschistische Regierungschef Narendra Modi. FAZ-Autor Christoph Hein beschreibt an diesem Beispiel anschaulich die Refeudalisierung des real existierenden Kapitalismus: reichwerden mit Klimaschutz und seinem Gegenteil. Das, wovon RWE-Aktionäre träumen.
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