“Weniger Tote, weniger Waffen, etwas mehr Ringen um einen gerechten Frieden.” Das war heute morgen die Abmoderation von Jürgen Zurheide in der letzten Frühsendung des Deutschlandfunks. Es sagt viel über das abgelaufene Medienjahr, dass diese humanistische Selbstverständlichkeit eine besondere Erwähnung wert ist. Ich will höflich bleiben: es war nicht gut.

Ich mag nicht jammern. Im behaglichen und saturierten Rheinland gibt es objektiv wenig Grund dazu. Im Extradienst will ich weiter versuchen, auf Perlen und gute Leistungen in Medien und Journalismus hinzuweisen. Die Stärken stärken. Unsere eigenen besten Leistungen finden Sie in den “Extratexten” . In dieser Reihe erschien auch der meistgelesene Text dieses Jahres “Nato-Osterweiterung” von Andreas Zumach – ein erfreuliches und seltenes Zusammentreffen von Quantität und Qualität, zu einem Gegenstand allerdings, auf den wir alle gut hätten verzichten können.

Hoffentlich ist in 3sats “Pop around the clock” heute auch was für Sie dabei. Mich haben schon in den 70ern als allzu langsam erwachsen werdender Mann die Stimmen der Ladies von Fleetwood Mac angefasst. Wenn ich heute die Wikipedia-Biografien von Stevie Nicks und der in diesem Jahr verstorbenen Christine McVie lese, erfasst mich eine merkwürdige Mischung von Bewunderung und wütendem Mitleid. Für das bevorstehende Jahr kein schlechter Impuls.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net