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Jeff Beck gestorben

Kann jemand, der selbst Gitarren-Gott ist, auch beim Lieben-Gott eingehen? Oder wird das dann zu eng im Elysium?

Jeff Beck war eigentlich immer da, seitdem auch ich an diesem berühmten sechs-saitigen Instrument herum zupfte. Im Sommer noch hatte Johnny Depp als Sideman bei ihm angefangen. Nun ist Beck überraschend gestorben – oder in welchen Himmel auch immer aufgefahren…

Als Gitarrist war er einfach überragend. Er hatte es einfach drauf – von Blues-Rock ganz schmutzig bis Jazz elaboriert.

Und nebenbei war er als Gitarren-Smasher fast so berühmt wie Jimi Hendrix. Allerdings ist der Act bei ihm besser motiviert als beim anderen Gitarrengott. Im Filmausschnitt aus Antonionis „Blow Up“ kündigt sich das jähe seines Instruments ab Min 1.30 an. Das ist Film- und Musik-Weltgeschichte in einem!

Farewell Jeff. Es ist traurig.

Mehr zum Autor hier.

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

2 Kommentare

  1. Martin Böttger

    Als Jugendlicher habe ich diesen grossen Künstler irgendwann mal auf Platz 18 der britischen Top20 wahrgenommen. Nichts besonderes, dachte ich. Erst später lernte ich, dass fast alle Guten bei ihm gelernt haben. Und er bei den meisten von ihnen mitgespielt hat, ohne darum Aufhebens zu machen. Sie wurden berühmter (und reicher?) als er, obwohl er der grosse Künstler war. Das charakterlich selbstbewusst durchzuziehen scheint mir eine noch grössere Kunst, als die Bedienung einer Gitarre. Es muss was mit Liebe gewesen sein. Charakterlich erinnert mich das an den von mir früh sehr geliebten Alexis Korner.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alexis_Korner
    Es hat Beck nicht “geschadet”. Die, die sich heute immer noch für diese Musik interessieren, haben ihre eigenen Top20. Und da steht er weit oben.

  2. Gert Samuel

    Super-Scheiben von Jeff Beck, immer wieder mit Genuss zu hören:
    • There and back – 1980
    • Guitar Shop – 1989
    • Truth / Beck-ola – 1968 / 1969, als Doppel-CD 1991
    • Beckology – 1991 – 3 CD in einer Box plus 60 Seiten Text und Bild, glänzend
    • Who Else! – 1999
    • You had it coming, 2001
    und unvergessen sein erster Single-Hit im Sommer 1967: “Hi Ho Silver Lining” (https://www.youtube.com/watch?v=rb-bKKRl_hw) – “I see your sun is shining …”
    und großer Auftritt: “Live at Ronnie Scott’s” (https://www.youtube.com/watch?v=0FSImaBHQ1k)

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