Endlich online – ein Jahr verfügbar
Extra3 war diese Woche ja nicht schlecht: einerseits billig, wie sie über Schwarzer/Wagenknecht herfallen, andererseits in der Schlussmoderation von Christian Ehring mit den richtigen Fragen. Pointentechnisch weit besser die Sache mit den Handwerkern. Aber was ist dieser billige TV-Routinekram gegen die alljährliche Jahresbestleistung der Stunksitzung? Nach dem Absenden in der tiefsten Nacht ist sie endlich in der Mediathek verfügbar.
Ich hatte viele Jahre den Vergleich: es ist nicht vergleichbar. Das Geniessen vor der Glotze einerseits, das Party-Inferno im Saal andererseits. Dieses Jahr war das Ensemble sehr nervös, ob “die Leute” nach zwei Jahren Corona-Unterbrechung überhaupt wiederkommen. Doch, sie kamen alle wieder. Die Sitzungstermine wurden um 11 aufgestockt. Befreundete Besucher*innen bestätigten mir: Spitzenklasse wie immer. Nur die Akrobatik nimmt ab – das Alter! Die Besucher*inne stehen ja auch seit einiger Zeit nicht mehr – wie es immer Tradition war! – stundenlang in Nässe und Kälte an, um sich die besten Plätze im Saal zu erkämpfen. Die wurden eines Tages numeriert, Schluss war mit den Parties in der Warteschlange im idyllischen Köln-Mülheimer Gewerbegebiet.
So ist das mit dem Alter …
Sie müssen aber auch wissen: in der Glotze kommt nicht alles. Drei Stunden TV-Programm bei vier Stunden Sitzung – da fällt immer was raus. Meistens wird das publikumswirksam als WDR-Zensur in der PR-Arbeit eingesetzt. Am legendärsten damals Jürgen Beckers prophetische Bewertung des Kardinals Meißner: “Aber ene Arschloch ese doch!” Den WDR-Zensurpiepser habe ich auf VHS. Und im tobenden Saal war ich auch.
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