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Timothy Snyder

Ich werde immer mehr zum Fan von Timothy Snyder. Der Yale-Professor ist ein „Public Intellectual“ in einem sehr positiven Sinn. Mit ihm denkt ein moderat Linker – ein „liberal“ im angelsächsischen Sinn des Wortes – so über Politik und vor allem auch den Gang der Dinge in Ostmitteleuropa nach („Bloodlands“), dass daraus auch die Fachpolitik einigen Nutzen ziehen kann. Für mich in diesem Moment erst einmal „The Leader of the Gang“ in Sachen geopolitischer Orientierung.

Putin, Trump, Ukraine: how Timothy Snyder became the leading interpreter of our dark times

Mehr zum Autor hier.

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

2 Kommentare

  1. Martin Böttger

    Andere Meinungen zu Mr. Snyder kamen hier zum Ausdruck:
    Jens Bisky/SZ (2018)
    https://www.sueddeutsche.de/kultur/zeitgeschichte-der-feindliche-arzt-1.4139427
    Stefan Reinecke/taz (2012)
    https://taz.de/!547121/

  2. Thomas Ruffmann

    “Liebe Beueler”, wollte ich schreiben, “da lese ich zum ersten Mal einen Beitrag bei Euch, über den ich mich massiv ärgere.” Denn Reinhard Olschanskis Empfehlung von Timothy Snyder hat den Charakter eines likes auf den sozialen Medien. Ich wünschte mir jedenfalls, er hätte sich vorher an die Journalistentugend erinnert, immer (!) möglichst gründlich zu recherchieren.
    Nun hat Martin Böttger dankenswerterweise schon zwei Artikel genannt, die Reinhard Olschanski offenbar nicht gelesen hat. Und der renommierte englische NS-Historiker Richard J. Evans hat schon 2010 in seiner ausführlichen Rezension von Snyders Bestseller “Bloodlands” auf die vielen sachlichen Fehler, das Ignorieren der historischen Fachliteratur und die daraus folgende umso umbekümmertere Freude am Thesen-Fabrizieren hingewiesen. Immer noch lesenswert hier: https://www.lrb.co.uk/the-paper/v32/n21/richard-j.-evans/who-remembers-the-poles
    In ähnlicher Weise zeigt Jean Solchany in der Revue d’histoire moderne & contemporaine, Volume 64-4, Issue 4, 2017, pages 134 to 17, wie sehr Timothy Snyder die überholten Thesen der Totalitarismustheorien zeitgeistig neu aufbereitet hat: Much ado about nothing? A critical look at Timothy Snyder’s interpretation of Nazi and Stalinist crimes
    Reinhard Olschanski und anderen Timothy-Snyder-Fans zum Nachlesen wärmstens empfohlen!

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