Es hat ein bisschen gedauert, bis die Sache von Spanien aus hier angekommen ist. Die EU hat das nicht beschleunigt. Es gibt 2,7 Mrd. Menschen, die offline leben, davon 3,4 Mio. in Deutschland. Das ist kein Grund, sie ihrer Grund- und Menschenrechte zu berauben, oder sie von gesellschaftlicher Teilhabe auszuschliessen. Gefragt, ob sie so zu leben wünschen, werden im übrigen weder die Digitalsüchtigen noch die Analogen. Wer fühlt sich dafür verantwortlich? In Deutschland niemand, schon gar nicht von der Regierung.

Jetzt hat sich tatsächlich ein Medium der Sache angenommen. Das Format “45 min” des NDR gehört zu den letzten gut geführten Dokumentationsreihen in der ARD. Wie lange noch, weiss ich nicht. Und halte es für ungewiss. Nutzen wir es, so lange es das noch gibt. In diesem Fall Simona Dürnbergs “Digitaler Zwang: Was geht noch ohne Internet?”.

Eine Pointe nehme ich vorweg. Der radikalste Befürworter für ein “Recht auf Analog” ist in diesem Film der Kollege vom Chaos Computer Club, der als grosse Vereinigung von Nerds und Hacker*inne*n gilt. Der weiss eben, wovon er redet.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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