Zu wenig Kriegstote?
Gibt es eine “Munitionskrise” im Ukrainekrieg? Reinhard Lauterbach/Junge Welt, der nach meinem Lesereindruck ähnlich wie ich mit keiner Kriegspartei Sympathien hegt, meint: Ja. “Konflikt in Osteuropa: Hunger nach Munition – Ukraine-Krieg: Wolodimir Selenskij und Jewgeni Prigoschin haben tatsächlich ein gemeinsames Problem – Mangel an Artilleriegranaten”.
Zu Pekinger Schenkelklopfen könnte der Bericht von Florian Neuhann/ZDF führen: “Viele Minister bleiben fern : EU-Treffen zu China: Die Farce von Stockholm”. Die EU lässt nichts aus, die deutsche Aussenministerin auch nicht. 我在这 könnte zu einem Bonmot werden. Ergänzend die Einschätzung der anonym bleibenden und auf Verlinkung verzichtenden Kollegen von German Foreign Policy, die ihre Texte nach einigen Tagen in einem Paywall-Archiv verschwinden lassen: “‘Keine Stellvertreter großer Mächte’ – Die EU sucht auf einem Treffen mit Anrainern des Indischen und des Pazifischen Ozeans eine Anti-China-Allianz zu schmieden, stößt damit aber auf offenen Widerspruch.”
Schwächeanfälle in Bezug auf historische Erinnerungen, wie sie hierzulande üblich sind, kennt “der Chinese” bekanntlich so nicht. Anders viele hier lebende Iraner*innen, die sich, was in der Regel sehr positiv zur Kenntnis genommen wird, als Meister*innen der Assimilation an germanische Kultur und Gewohnheiten erweisen (keineswegs nur die Perser*innen unter ihnen). Das hat politisch relevante Folgen, die die kosmopolitisch hochgebildete Katajun Amirpur/Blätter zurecht kritisiert: “Die Sehnsucht nach dem Schah – Über die Geschichtsvergessenheit bei den iranischen Protesten”. Jüngere deutsche Missionar*inn*e*n für das Gute mögen ihren Text als Schnellkurs nutzen.
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