Nach jeder Wahl beginnt der Kampf um die Deutung ihrer Ergebnisse. In den Parteien wird schon zuvor versucht, entsprechende Weichenstellungen vorzubereiten, mit wechselndem Erfolg. Die Medien finden an Wahlabenden ganz zu sich selbst, und stellen ihre Oberflächlichkeit – meistens – in brutaler Offenheit (und Langeweile) aus. Abende voller Erwartbarkeiten lassen mich abschalten. Anders Roland Appel, der hält das noch aus und durch: “Folgt Bremens SPD Giffey?”.
“Nachrichten-Politik” behandelt die Produktionsverhältnisse, die diese Abende produzieren. Das sieht nicht gut aus, eher tun sich Abgründe auf.
“Alles erfunden” von Heiner Jüttner setzt das nicht inhaltlich fort, sondern führt von den Medien wieder weg, zur Sozialität der menschlichen Individuen und ihren Instrumenten der Verständigung. “Sie erfinden Geschichten, bilden Institutionen, vereinbaren Verhaltensweisen und richten sich danach.” Wobei die Macht dazu in der Regel sehr unterschiedlich verteilt ist und erobert wurde. Das nennen wir Politik.
“China könnte amüsiert sein” beinhaltet meine heutigen Leseempfehlungen.
Mit “Jede Blockade tut mir leid” kommt wieder der Klimaaktivist (und ehemalige Journalist) Raphael Thelen zu Wort (“Open Source” der Berliner Zeitung). Es gibt zwar sehr viel Gewese um diese Leute, aber nicht viele mediale Publikationsflächen, bei denen sie selbst zu Wort kommen. Da der Herr Thelen gelernt hat, gut zu schreiben, haben Sie eine bessere Chance ihre Meinung darüber selbst zu bilden.
In den nächsten Tagen gibts wieder Texte aus und über Lateinamerika (ila) und aus meiner Gewerkschaft (ver.di). Die werden gut, freuen Sie sich drauf.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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