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China-Strategie

Wie jede Woche von guter Qualität ist die Missing-Link-Kolumne von heise, heute von Stefan Krempl: China-Strategie – wie der Bund Technikabhängigkeit reduzieren will – Deutschland hängt bei seltenen Erden, Lithiumbatterien und Photovoltaik von China ab. Sorgen bereiten auch kritische Infrastrukturen und Cybersicherheit.” Wie es in einer Welt des freien Flusses von Informationen ist: “der Chinese” wird das auch lesen, und seine Schlüsse ziehen. Er ist ja nicht blöd.

Manche Sachverhalte sind kaum oder nur verklausuliert angesprochen. Es war die damalige und heutige Regierungspartei FDP, die der deutschen Solarindustrie im Konkurrenzkampf mit China den Stecker gezogen hat – um keine anrüchigeren Begrifflichkeiten von “Dolchen” o. ähnl. zu verwenden. Ebenso erweist sich die schützende Hand aller Bundesregierungen über den Betrügereien der auf Abgastechnologien bauenden deutschen Autoindustrie als Strick um den Hals für den baldigen Selbstmord. Die deutschen Konzerne verlieren in Geschwindigkeiten weit über jedem Tempolimit Marktanteile in China, und werden sie alsbald auch in Europa verlieren, weil China der neue Weltmarktführer für preisattraktive E-Fahrzeuge wird.

Dann bleibt da noch der ebenfalls nur verklausulierte Rüstungswettlauf. Dass Bedenkenträgerei bei der Technologieentwicklung irgendwo anders als in der Volksrepublik China zuhause ist, dürfte klar sein. Bleibt die Frage zu klären, ob “wir” in diesen Wettlauf einsteigen wollen (den “wir” sowieso nicht gewinnen werden): Jonas Tögel/overton: Kriegsmaschine: Die Verschmelzung von Mensch und Technologie – Seit 2020 treibt die NATO eine neue Form der psychologischen Kriegsführung voran: die sogenannte ‘Kognitive Kriegsführung’, die von der NATO selbst als „fortschrittlichste Form der Manipulation“ bezeichnet wird. Diese nimmt die Psyche jedes Menschen direkt ins Visier, mit dem Ziel, unseren Verstand wie einen Computer zu ,hacken‘. Ein exklusiver Auszug aus dem neuen Buch des Psychologen und Propaganderforschers Dr. Jonas Tögel.”

Klar, ich will das nicht. Aber mich fragt ja keine*r. Es gilt das “Gesetz”: was technisch möglich ist, wird auch gemacht. Die Frage ist: von wem, in welcher Gewalt, zu welchen nationalgesetzlichen und internationalen Spielregeln? Und immer unter der Prämisse, die vernünftigerweise von der China-Strategie der Bundesregierung – zumindest verbal – anerkannt wird: unerlässliche internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. Christian Wolf

    Wir haben sicherlich viel aus der Hand gegeben, der technologieoffenen FDP sei mein Dank dafür nochmal ausgesprochen! Trotz aller Abhängigkeit von China: die sind einfach billiger – das ist das, was das deutsche Herz begehrt.

    Bei den PV-Anlagen auf dem Dach sind die Chinesen marktführend – und das sei dazu angemerkt – sogar von der Qualität sehr gut.

    Aber die PV-Anlage auf dem Dach braucht auch den Anschluss an das Stromnetz. Das geschieht über Weschselrichter. Ich möchte mich jetzt nicht in Details versteigen, aber der Strom aus den Modulen muss ins Netz. Wenn jetzt nur eine einziges Modul durch eine Abschschattung nur noch 40 Prozent seiner Leistung liefern kann, dann wird die gesamte Anlage durch den Wechselrichter auf 40 Prozent der möglichen Leistung gedrosselt, egal wie viel Sonne die anderen Module verbrutzeln könnten.

    Wer – wie ich – eine Gaube im Dach hat, dem bleibt nicht mehr viel Spaß, an der teuren Investition, so gut die Module aus China auch sind. Der zentrale Wechselrichter vernichtet meinen möglichen Ertrag und macht sehr schnell meine Investition zu einem Hobby.

    Aber es ist Hilfe in Sicht, denn anstatt einem Wechselrichter für alle Module, könnnte ja kleine Wechselrichter (Microwechselrichter) jedes Modul auf dem Dach einzeln steuern. Wenn ein Modul in der Abschattung nur noch 30 Prozent liefert, dann eben nur dieses ein Modul, alle anderen geben ab, was sie können.

    Die Dinger, also Microwechselrichter gibt es von „Enphase“ und dieses Problem ist Vergangenheit. Nur, ja, eben, die kommen nicht aus China, sondern aus Nordamerika. Was nicht sonderlich tragisch ist, wenn die Dinger tun, was sie sollen. Tun sie auch, wenn ich sie mit der Cloud vom Hersteller verbinde.

    Lassen wir mal die datenschutzrechtlichen Aspekte raus, bis Schrems die nächste Klage eingereicht hat und gehen wir weiter davon aus, dass meine PV-Anlage nicht die nationale Sicherheit der USA gefährdet (obwohl ich Module aus China damit betreibe) und die NSA nicht wissen muss, wann ich zuhause bin.

    Die Anlage hat eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren, ich kann sie nur über die Cloud des Anbieters betreiben, die Cloud muss noch nicht mal in den USA stehen, der Anbieter könnte auch hier aus Deutschland sein, nur, wird der mir mit all seinen Versrprechen garantieren, dass er nicht irgendwann an die Gazprom verkauft wird? Die vielleicht die Cloudserver einfach abschalten? Oder die sind einfach insolvent? Oder ein kleiner Konfigurationsfehler schaltet mich ab? Oder irgendwelche Hacker schleichen sich heimlich ins System ein und werten meine (und anderer) Abwesenheit aus?

    Kein Wort darüber, die Versicherungsvertreter, die derzeit diese PV-Anlagen verkaufen müssen, wissen noch nicht mal, dass es ohne die Cloud des Anbieters gar nicht geht. Deren Wissen hört an der Stelle auf, dass ich es alles über eine App steuern kann – die funktioniert aber nur über die Cloud vom Anbieter, nicht bei mir im Haus.

    Oder kürzer, wenn ich eine Anlage, einen Kühlschrank oder sonst ein Gerät betreibe, das bei mir im Haus steht, dann möchte ich es auch genau dort bedienen können – mit allem Komfort, den die heutige Technik ermöglicht, im Haus, alles was sonst möglich ist, gerne als Add-on, aber niemals aus Bedingung.

    So wies es jetzt aussieht, bekommen wir keine PV-Anlage aufs Dach, so gerne ich sie auch hätte.

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