Klaus-Dieter Kolenda hat John D. Mearsheimer übersetzt
Die “Realismus-Schule”, in den USA entwickelt, ist nicht links. Aber sie hilft dabei, eine qualitativ höherwertige Haltung zu entwickeln, die über binäre und manichäische Gut-Böse-Weltbilder hinausreicht, die heute weitgehend den deutschen Mediendiskurs (weniger den österreichischen) bestimmen. Mit “höherwertig” meine ich eine, die nicht nur der eigenen Zufriedenheit mit sich selbst dient, sondern auch politische Wirksamkeit anstrebt. Wenn Sie es lieber unterhaltsam dargebracht wünschen, empfehle ich “Die Anstalt” (ZDF) vom April 22 – verfügbar bis 4.4.24.
Klaus-Dieter Kolenda ist Mitglied der IPPNW (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung). 1985 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis für ihre „sachkundige und wichtige Informationsarbeit“, die das Bewusstsein über die „katastrophalen Folgen eines Nuklearkrieges“ in der Bevölkerung erhöhte (so Wikipedia). Das gilt nach meiner Wahrnehmung heute mehr denn je. Kolenda, tat sich für mich während der Corona-Pandemie durch wohltuend sachkundige Einwürfe (meistens bei telepolis) hervor. Hier übersetzte er für overton einen Mearsheimer-Text vom Juni dieses Jahres:
„Die Dunkelheit, die vor uns liegt: Wohin sich der Ukraine-Krieg entwickeln wird“ – Der US-Politikwissenschaftler John Mearsheimer zeigt, dass ein sinnvolles Friedensabkommen in der nächsten Zeit nicht möglich erscheint und welche Hindernisse dafür bestehen; das beste Ergebnis wäre ein eingefrorener Konflikt, das schlimmste ein Atomkrieg. Weiterhin begründet er, warum Russland den Krieg letztlich gewinnen wird.
Ein Text so bedrückend wie die Lage. Ein zweiter Teil soll noch folgen.
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