Oft genug habe ich bekannt, und bekenne erneut: in erster Linie bin ich Fussgänger, in zweiter Linie Radfahrer. Seit 1977 bin ich Beueler. Seit 1978 habe ich mein Auto abgeschafft. Seit 1999 lebe ich in einem Haushalt ohne Auto. Und ich kann versichern: das war eine gute Zeit. Sie soll für den Rest dieses Lebens noch besser werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, den mit stehendem Blech verunstalteten Stadtteil aufzuwerten. Da bin ich für.
Vorgestern war im Beueler Rathaus eine Veranstaltung zu diesem Thema. Ich hatte keine Lust dazu. Ich weiss zu lange, welche Leute zu sowas hingehen, und wie das abläuft. Freundlicherweise bietet die Stadtverwaltung auch Leuten wie mir an, sich an solchen Debatten zu beteiligen. Enthalten darin ist die Präsentation, die bei dieser Veranstaltung vorgestellt wurde.
Die Feststellungen zum Ist-Zustand sind zutreffend. Ich hebe hervor: “Zugeparkte Gehwege und nicht ausreichende Geh- und Aufenthaltsflächen führen zu Beeinträchtigungen. … Wiedergewinnung von Verkehrsflächen für Fußgänger*innen sowie von Aufenthaltsflächen durch eine Reduktion des Parkraumangebotes … Gewährleistung Gehwegbreiten von 1,50 m (1,80 m in stark frequentierten Bereichen … Priorisierung ÖPNV und Radverkehr gegenüber parkendem Individualverkehr … Nicht mehr als Parkflächen genutzte Bereiche werden für alternative Mobilitätsangebote, Begrünung, Kultur oder Gastronomie umgenutzt … “
Interessant dieser Hinweis zur geltenden Strassenverkehrsordnung: “Gehwegparken – VwV StVO – zu Zeichen 315 Parken auf Gehwegen: Das Parken auf Gehwegen darf nur zugelassen werden, wenn genügend Platz für den unbehinderten Verkehr von Fußgängern gegebenenfalls mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern auch im Begegnungsverkehr bleibt […].”
Aus einem flüchtigen Spaziergang durch das Combahnviertel ergibt sich: die herrschende Parkpraxis ist rechtswidrig.
Ich gestehe: mir kann es nicht schnell genug gehen. Ich bin über die vorgestellten Pläne hinaus unbedingt dafür, auch das Anwohner*innen-Parken zu erschweren.
Lieber Martin,
…ich habe mein Auto nach meinem Umzug nach Bonn sofort abgeschafft. In Bonn benötigt niemand, der nicht raus “ins Gebirge” muß ein eigenes Auto. Für Transporte oder Reisen in Bahn-loses Gebiet gibt es Stattauto und viele andere Möglichkeiten in Bonn. Wer innerhalb Bonns mit dem Auto zur Arbeit fährt ist doof und gemein. Sei denn, die Arbeitszeiten etwa in der Uni-Klinik erlauben kein Bahn und Bus fahren – weil man damit leider selten rechtszeitig ankommt.