Das mittelgrosse und grosse deutsche Kapital singt in chorartigen Anstrengungen den alten Evergreen von der niedergehenden deutschen Wirtschaft. Gründe, z.B. Kriege oder ihre Vorbereitung, werden dabei wohlweislich nicht erörtert, denn das würde schnell zum Streit im Chor führen. Zweifellos, auch ohne Krieg blieben Probleme des Klimawandels und der sozialen Ungerechtigkeit. Aber nein, auch das würde beim Singen zu weit führen …
Der blinde Fleck in der Analyse der Probleme war und bleibt die eigene an Doofheit grenzende intellektuelle Bräsigkeit. Die findet ihren Ausdruck in der Regel in den Lobbyverbänden, in denen sich das deutsche mittelgrosse und besonders grosse Kapital organisiert. Und die haben nun mal wieder einen grossen anzunehmenden Unfall fabriziert.
Der Kollege Thomas Knüwer regt sich gerne mal auf. Und fast immer zurecht. Aber dieses Mal ist es noch besonderer als sonst. Das ergibt sich aus der Aufzählung der Unfallbeteiligten, zweifellos das, was sich für die “Elite” der deutschen Ökonomie hält. Hier die Namen:
Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen
BDZV (Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger)
MVFP (Medienverband der freien Presse)
VAUNET (Verband Privater Medien)
VDL (Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien)
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
ZAW (Zentralausschuss der deutschen Werbewirtschaft)
BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft)
FAW (Fachverband Außenwerbung)
Markenverband, sowie die Vermarkter Media Impact, AdAlliance, BCN, VISOON, Bonial, RMS und Framen
Pfft. Oder ist das alles eine verkappte Werbekampagne für Cem Özdemir? Seit der Minister ist, ist es um den ja so merkwürdig ruhig geworden …
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